Die Firma Spectraflow Analytics AG aus Spreitenbach entwickelt Analysegeräte, die die Qualität von Zement messen. Grosse Firmen wie Jura Cement oder Holcim bestellen die Geräte bei Spectraflow. Die Spreitenbacher Firma wurde durch Ingenieure des Badener Industriekonzerns ABB gegründet. Sie existiert seit 2013 und hat total 23 Mitarbeitende.
Hans Jung, Gründer der Firma Spectraflow, erklärt, wie er und seine Firma vom neuen Zugang zur Spitzenforschung am PSI in Villigen AG profitieren können. Dieser Zugang zur Forschung ist seit der Eröffnung des neuen Technologietransferzentrums (Anaxam) besser gewährleistet, gerade auch für kleinere Firmen. Es wurde am 5. Dezember eröffnet.
SRF News: Hans Jung, sind Sie als KMU-Vertreter froh, dass die Zusammenarbeit mit dem PSI nun besser klappt?
Hans Jung: Wir als kleine Firma haben natürlich nicht die gleiche Möglichkeit an Messgeräten, an Manpower, wie die Forschung. Deshalb sind wir froh können wir nun zusammenarbeiten.
Als kleine Firma haben wir nicht die gleiche Möglichkeit wie die Forschung.
Über das neue Technologietransferzentrum haben wir diese Möglichkeit nun. Man kann nicht einfach beim PSI anklopfen und vorbeikommen. Mit der neuen Plattform ist das viel effizienter und einfacher möglich.
Wie können Sie vom Wissen des Paul Scherrer Instituts profitieren?
Ich gebe Ihnen ein Beispiel. Wir haben 60 Rohmaterial-Proben eines Zementkunden erhalten. Wir waren unsicher, ob die Messergebnisse genau genug waren. Wir konnten die Proben dem PSI geben, sie haben alles gemessen. Die Forschungsanlagen konnten die Messergebnisse um den Faktor drei verbessern.
Sie konnten also ihre Messgeräte besser einstellen und waren konkurrenzfähiger?
Genau, das gibt uns einen Wettbewerbsvorsprung. Unsere Messgeräte sind nun noch genauer. Das ist eine Win-Win-Situation, mit dem Technologietransferzentrum und dem PSI. Wir können unsere Geräte verbessern und innovativ bleiben.
Was erhoffen Sie sich für die Firma, wollen Sie wachsen?
Absolut. Unsere Konkurrenten setzen radioaktive Quellen ein, das entspricht einer Art Röntgen, wie beim Arzt. Radioaktive Quellen sind mit Unsicherheiten verbunden. Deshalb haben wir ein Verfahren entwickelt, das auf Licht, auf Nah-Infrarot basiert, so konnten wir uns einen Vorteil schaffen.
Das Gespräch führte Mario Gutknecht.