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Sport-Talente aus dem Aargau Zwei Schwestern segeln allen davon

Die jungen Schwestern Samira und Natascha Rast aus Dürrenäsch sind begeisterte Seglerinnen – und noch dazu erfolgreiche.

Die Schweizer Meisterschaft gewonnen, die Europameisterschaft im Blick. Die Schwestern Samira (17) und Natascha (15) Rast aus dem aargauischen Dürrenäsch lassen im Schweizer Segelnachwuchs gerade richtig ihr Können aufblitzen.

Über Auffahrt nahmen die Schwestern erstmals zu zweit in der 420er-Kategorie an der SM teil, ohne allzu grosse Erwartungen, wie sie beim Besuch von Radio SRF sagen. Nachdem die ersten Rennen aber gut liefen, hätten sie langsam gemerkt, dass es etwas werden könnte mit einem Spitzenplatz – Am Schluss standen sie ganz zuoberst. Und gut zwei Wochen später gelingt den Nachwuchstalenten auch noch die Qualifikation für die Segel-EM, die Anfang Juli in Portugal stattfindet.

Zwei junge Frauen mit Goldmedaillen um den Hals
Legende: Samira (l.) und Natascha Rast haben zu zweit in der 420er-Nachwuchskategorie den Schweizer Meistertitel geholt. Stefan Brand/SRF

Die Faszination am Segelsport hat die beiden Schwestern schnell gepackt. «Ich finde es mega cool, dass man ohne etwas Elektrisches vorwärtskommt, nur mit der Kraft der Natur», sagt Natascha. Und ihre ältere Schwester ergänzt, dass auch das wettkampfmässige Segeln seinen Reiz hat: «Ich finde es cool, wenn man um etwas kämpfen muss und dann belohnt wird, für das, wofür man trainiert hat.»

Zum Segeln kamen die Schwestern über ihre Eltern. Diese segeln seit Jahren, allerdings nur hobbymässig. Als es den Töchtern plötzlich zu langweilig wurde einfach mitzufahren, schickten die Eltern sie in den Segelclub an den Hallwilersee. Dort entdeckte man schnell das Talent der beiden und schon waren sie wettkampfmässig am Segeln und in die Schweizer Nachwuchsförderung eingebunden.

Segelschiffe auf einem See
Legende: Die SM in der 420er-Nachwuchskategorie fand über Auffahrt auf dem Genfersee statt. zvg

Für den Erfolg beim Segeln investieren die beiden Schwestern – und auch ihre Eltern – viel. Zum einen Zeit: Die Trainings auf dem Wasser absolvieren die Schwestern hauptsächlich in Thun. Die Rennen wiederum finden auf verschiedenen Seen in der Schweiz, aber auch im Ausland statt. Daneben braucht es regelmässige Fitnesstrainings zu Hause.

All das kostet nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Der finanzielle Aufwand sei schon happig, sagt Vater Sepp Rast. Die Reisen, die Ausrüstung – Segeln ist nicht der einfachste Sport, den sich Jugendliche suchen können.

Für die Freude und Begeisterung der Kinder mache man das aber gern, betont Mutter Sandra Rast, man habe nichts forciert und wollte das zu Beginn gar nicht. «Es reisst aber schon mit und kommt einfach so immer etwas mehr und dann kommt die Freude und der Stolz.»

Junge SeglerInnen mit Medaillen
Legende: Erfolg für Samira und Natascha Rast: An der SM auf dem Genfersee segelten die Aargauer Schwestern allen anderen davon. zvg

Das Palmares der beiden jungen Frauen bestärkt sie selber und auch ihre Eltern. Bevor die Schwestern zu zweit im 420er (Zwei-Hand-Jolle mit Spinaker) an den Start gingen, waren sie auch in den Einzelkategorien erfolgreich. Natascha holte als erste Schweizerin überhaupt eine EM-Silbermedaille im Einer-Boot (Optimist).

Ihre ältere Schwester kann sich sogar schon über eine WM-Medaille freuen. Zusammen mit einer anderen Partnerin holte sie am Rennen in Australien Bronze. Verständlich darum, dass bei den Aargauer Segel-Schwestern durchaus Träume vorhanden sind: «Wir würden gerne mal eine Weltumseglung machen.»

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