Die Uhren stoppten bei 04:05.67. Diese Zeit bedeutet Schweizerrekord. Geschwommen hat sie Werner Keller, Jahrgang 1924. Er schwamm sie über 100 Meter im Freistil Ende Juni im Gartenbad St. Jakob in Basel. Mit dieser Zeit ist er der Zweitschnellste in Europa. In der Weltrangliste bringt er es auf Platz fünf.
Motivation für die Jungen
«Die Jungen sollen sich dann in vierzig, fünfzig oder sechzig Jahren an diesen Zeiten messen», sagt er schmunzelnd. Werner Keller denkt also nicht nur an sich, wenn er ins Bassin steigt und ein Rennen bestreitet.
Auf die Wettkämpfe bereitet er sich mit strengem Training vor. Neben zweimal schwimmen jede Woche geht er auch wandern und betreibt weitere Sportarten. Für ihn ist klar: «So lange ich gesund bin, mache ich weiter.»
Im Moment ist er der Einzige, der in diesen Altersklassen noch schwimmt. Aus diesem Grund ist jedes Rennen gegen die Zeit für ihn bereits ein Rekord. Nächstes Jahr muss Werner Keller in der Kategorie bis 100 Jahre antreten. Auch da gibt es in der Schweiz bis jetzt keine Schwimmer.
Faszination Wasser bei Birs kennengelernt
Schwimmen gelernt hat Werner Keller in Birsfelden. Damals gab es eine Stelle, an der die Birs nicht besonders schnell floss. Diese Stelle nutzten die Jungen, um die ersten Schwimmversuche zu starten. Später ging es dann in den Rhein. In seinen Jugendjahren schwamm Keller bei den Old Boys. Den Weg ins Basler Gartenbad Eglisee, wo trainiert wurde, legte er mehrfach in der Woche von Birsfelden zu Fuss zurück.