18 Jahre stand die ehemalige Militärseilbahn bei Sargans (SG) still. Ohne Markus Walser und weitere 50 Freiwillige hätte die Bahn nicht überlebt. Um die Seilbahn zu erhalten, brauchte es viel Geduld und Hartnäckigkeit. Dafür ist Markus Walser nun vom Publikum zum «Helden des Alltags» 2017 gewählt worden.
Mit Hartnäckigkeit und Ausdauer zum Ziel
Vor 10 Jahren wurde Markus Walser aus Wangs (SG) angefragt, das Präsidium der Seilbahn zu übernehmen. Zu diesem Zeitpunkt sah die Zukunft der Militärseilbahn nicht rosig aus. Wäre der 45-Jährige nicht in die Bresche gesprungen, wäre die kleinen Seilbahn mit ihren zwei Achter-Gondeln wohl abgebrochen worden.
Ich hatte nichts zu verlieren.
Markus Walser übernahm das Ruder und analysierte die Lage der todgeweihten Bahn. Es folgte ein langer Weg von Behörde zu Behörde und der Formularkrieg nahm kein Ende. Nach 18 Jahren und tausenden von Stunden Freiwilligenarbeit von Walser und seinen Mitstreitern war es geschafft: Die Seilbahn ging 2016 wieder in Betrieb.
Gondelbahn für die Notversorgung
Die Schweizer Armee baute die Seilbahn im Zweiten Weltkrieg, um die Notversorgung der Truppen im «Reduit» über dem Rheintal zu gewährleisten. Die Bahn überwindet eine Höhendifferenz von 1247 Metern und war Teil der Festung Sargans. 1998 stellte die Armee die Festung ausser Dienst und gab die Gondelbahn für die zivile Nutzung frei.
Ich habe die Bahn gesehen und dachte, das kann doch nicht so eine Sache sein. Früher fuhren die Männer in grünen Militärhosen den Berg hoch und heute sind es Menschen in Jeanshosen.
Touristischer Impulsgeber in der Region
Heute gehört die Palfries-Seilbahn nicht nur zum nationalen Inventar historischer Seilbahnen – sie ist auch zu einer Art «Volksbewegung» geworden: Über 1000 Personen haben Anteilscheine gezeichnet. Die Seilbahn bietet eine spektakuläre Aussicht und führt auf weiten Strecken über die Wasserfälle des Ragatscher Bachs. Oben, auf der Hochebene Palfries, wartet neben Gasthäusern und einem alten Walserhaus ein Netz von Wanderwegen.
Markus Walser und seine zahlreichen Mitstreiter sind stolz darauf, dass die Bahn nach 18 Jahren Geduldsprobe doch noch in Betrieb gehen konnte. Mit der Verleihung des Titels «Held des Alltags» 2017 würdigt das Publikum das freiwillige Engagement von Markus Walser und seinen Mitstreitern.