«So schlimm kann es nicht sein!» «Mich wird es bestimmt nicht treffen.» Wer die Risiken des Coronavirus verharmlost, meint es meist nicht böse. Im Gespräch mit der Sozialpsychologin Maria Douneva finden wir fünf Gründe, warum es einigen so schwer fällt ihr Verhalten zu ändern.
- Kontrollverlust: Wir haben durch die Pandemie Freiheiten verloren, die vorher selbstverständlich waren. Das ist unangenehm.
- Die Angst vor Veränderung: Wir mögen Veränderungen nicht, weil sie mit Unsicherheit einhergehen.
- Menschen sind Herdentiere: Wenn wir sehen, dass sich andere Menschen noch immer verabreden oder frei draussen bewegen, kann das verunsichern.
- Falscher Optimismus: «Mich trifft es bestimmt nicht.» Man unterschätzt, wie wahrscheinlich man selbst Opfer werden kann.
- Angst vor der Überreaktion: Händeschütteln oder gemeinsame Kaffeepausen sind stark in unserer Gesellschaft verankert. Das nicht zu tun braucht Überwindung. Und wer will schon als der oder die Idiot*in dastehen, der (scheinbar) ohne Grund zwei Monate lang niemandem die Hand gegeben hat?
Das Fazit unserer Redaktorin: Lieber reagieren wir jetzt etwas stärker als unbedingt nötig, als dass wir später das Einsehen haben.