Sandra leidet seit sie sechs Jahre alt ist an Morbus Crohn. Das ist eine chronische Darmerkrankung, die dazu führt, dass sie häufig plötzlich aufs WC muss. Und manchmal reicht es eben auch nicht ganz bis zur nächsten Toilette. Sie sei auf Toiletten auch schon ausgelacht worden, erzählt sie. Aber sie lässt sich davon nicht mehr beeindrucken: «Es gibt Behinderungen, die sieht man nicht, aber es gibt sie trotzdem. Wenn jemand mich blöd anschaut, dann denk ich mir einfach: Der stinkt auch beim Scheissen.»
Ramona ist seit 14 Jahren querschnittsgelähmt. Sie erzählt uns, wie stressig es sein kann, wenn sie aufs WC muss, aber nirgends eine barrierefreie Toilette in der Nähe ist.
Für Manu hingegen sind nicht die WCs das Problem, sondern die Blicke und das Verhalten mancher Menschen, wenn Manu eine öffentliche Toilette betritt. Denn Manu ist non-binär, das heisst Manu identifiziert sich nicht als männlich oder weiblich. «Das kann so weit gehen, dass ich aus einer öffentlichen Toilette rausgeschmissen werde, weil eine Person denkt, dass ich hier nicht hingehöre», erzählt Manu.
Wie unsere drei Protagonistinnen auf unangenehme Situationen reagieren und was sich die von der Gesellschaft wünschen würden erfahrt ihr im Video. Ausserdem haben wir ein kleines Experiment gemacht: Wir haben Marco uns seinen dreijährigen Sohn Adriano auf die Suche geschickt: Wie viele Wickeltische auf Männer-WCs finden die beiden in Zentrum von Zug?