Zwei Billionen US-Dollar – also eine zwei mit 12 Nullen – so viel erwirtschaftet die Fleischindustrie weltweit pro Jahr. Noch wird der grösste Teil dieser Summe in der traditionellen Fleischindustrie umgesetzt – also vor allem mit tierischen Produkten wie Fleisch, Eier oder Käse. Doch immer mehr Firmen und Startups wollen nun mit vegetarischen und veganen Fleischalternativen den Markt erobern.
Vor allem Startups aus den USA, wie etwa Beyond Meat oder Incredible, konnten sich bislang international etablieren. Doch auch Schweizer Unternehmen kommen mit ihren eigenen Fleischersatzprodukten auf den Markt.
Zwei Formen von Fleischalternativen
Das Zürcher Startup Planted , das an der ETH angegliedert ist, setzt dabei auf Poulet auf Erbsenbasis. Durch ein aufwendiges Verfahren entsteht aus proteinhaltigem Erbsenmehl eine fleischähnliche Struktur. Dieses kommte in Geschmack, Textur und Nahrhaftigkeit bereits sehr nah an tierisches Pouletfleisch heran.
Anders als bei den pflanzenbasierten Fleischalternativen geht es beim Laborfleisch, oder auch Cultured Meat, nicht darum Fleisch zu imitieren. Beim sogenannten zellbasierten Verfahren wird aus Tierzellen im Labor «echtes» Fleisch gezüchtet. Noch ist dieses Verfahren zu teuer und dementsprechend ist das Laborfleisch noch nicht im Supermarkt oder Restaurant erhältlich.
Doch viele Experten und Wissenschafterinnen sehen in der Kombination beider Verfahren grosse Potenziale, die die gesamte Lebensmittelindustrie nachhaltig verändern könnten.
Eine Studie des Think Tanks Rethink-X geht davon aus, dass bereits bis zum Jahr 2030 die Fleischalternativen die tierischen Produkte auf dem Markt überholen könnten.