«Zum Glück ist 2020 bald vorbei!», «Nächstes Jahr wird alles besser!» – Sätze wie diese hört und liest man zurzeit häufig, sowohl auf der Strasse als auch in den sozialen Medien. Die deutsche Band Scooter hat dem Jahr sogar einen Song gewidmet: «FCK 2020». Und der Moderator John Oliver lässt in seiner US-Sendung «Last Week Tonight» 2020 sogar explodieren.
Übertrieben? «Nein», sagt die Psychologin Ronia Schiftan aus Bern: «Wir müssen 2020 anders verarbeiten als andere Jahre. Wir haben Dinge erlebt, die viele von uns – vor allem jüngere Leute – so noch nie erlebt haben: dass Läden geschlossen sind, dass man nicht ins Restaurant kann, dass man seine Freunde und Verwandten nicht treffen kann.» Dem Jahr die Schuld zu geben, sei eine Art der Krisenbewältigung, sagt Schiftan. «Einerseits gibt uns das ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, wenn wir uns gemeinsam über das Jahr 2020 aufregen. Auf der anderen Seite ist es auch eine zeitliche Beschränkung. Man sagt sich: Hey, es ist nur dieses Jahr, wenn das rum ist, kommen bessere Zeiten.» Auch das könne bei der Krisenbewältigung helfen. Wobei es sich dabei um eine Art Flucht handele, denn viele Probleme würden sich sehr wahrscheinlich auch im nächsten Jahr nicht sofort lösen.
Auf der Seite dureschnuufe.ch sammelt Schiftan Tipps zur Bewältigung verschiedener Probleme rund um COVID-19. Wie man zum Beispiel mit Einsamkeit umgehen kann, mit finanziellen Sorgen oder Problemen zuhause.
Welche weiteren Strategien gibt es, um mit einem Jahr wie 2020 umzugehen? Was hilft und was kann der Psyche schaden? Diesen Fragen sind wir im Video nachgegangen.