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SRF Forward Gewalt im Asylzentrum: Sicherheitspersonal verfälscht Rapporte

Asylsuchende berichten von Misshandlungen und willkürlichen Aktionen von Sicherheitsleuten. Der Bund gerät unter Druck.

«Manchmal übertreibe ich die Realität in den Berichten, damit es die Dinge rechtfertigt.» Das sagt eine Sicherheitsmitarbeiterin aus dem Asylzentrum Boudry im Kanton Neuenburg. Die Aussage ist auf einer Tonaufnahme zu hören. Diese wurde von einer Asylsuchenden heimlich gestartet, als es zu einem Konflikt zwischen ihr und einem Sicherheitsbeamten kam. Das Handy der Asylsuchenden wurde konfisziert, und zeichnete im Büro des Sicherheitspersonals weiter auf.

Auf den Brustkorb, das ist besser, das ist rote Zone.

Auf der Aufnahme hört man, wie die Sicherheitsleute im Büro den Bericht zum Konflikt ans Staatssekretariat für Migration schreiben: «Wir schreiben, sie hat den Angestellten geschlagen, bei der Schulter …». Ein anderer Mitarbeiter sagt: «Auf den Brustkorb!». Noch ein Mitarbeiter sagt: «Auf den Brustkorb, das ist besser, das ist rote Zone.» Später sagt die Mitarbeiterin, dass sie die Realität manchmal übertreibe, um die Massnahmen zu rechtfertigen. Andere Mitarbeiter im Raum stimmen ihr zu.

Schon im letzten Jahr gab es Vorwürfe, dass Sicherheitsleute unverhältnismässige Gewalt gegen Asylsuchende ausüben. Auch wir haben damals darüber berichtet:

Stress in Asylheimen: Angst, Druck & wenig Schulung

Das SEM hat bisher immer bestritten, dass es in den Asylzentren ein Gewaltproblem gebe. Recherchen der Rundschau, RTS und der Wochenzeitung WOZ zeigen aber: In mehreren Fällen stellte das Sicherheitspersonal die Vorgänge in Rapporten verfälscht dar.

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