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SRG-Umfrage Die Umfrage-Ergebnisse auf einen Blick

Wäre am 23. April abgestimmt worden, wären alle eidgenössischen Vorlagen vom 13. Juni angenommen worden. Die Behördenposition hätte bei den Referenden obsiegt. Die Trinkwasser- und die Initiative Pestizidverbot wären gegen den Willen von Bundesrat und Parlament angenommen worden.

Am 13. Juni entscheidet das Stimmvolk über fünf eidgenössische Vorlagen. Das sind die Hauptergebnisse der Umfrage des Forschungsinstituts gfs.bern im Auftrag der SRG SSR:

Klassischer Start bei der Trinkwasser-Initiative

Die Volksinitiative «für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung» wäre – zwar knapp – angenommen worden. 54 Prozent würden ein Ja einlegen. 14 Prozentpunkte weniger, also 40 Prozent, würden die Trinkwasser-Initiative ablehnen. Damit startet die Initiative mit einem klassischen Verlauf in den Abstimmungskampf. Bei den Erwartungen waren die Befragten kritischer. 40 Prozent glauben, die Initiative wird abgelehnt, 38 Prozent sind zuversichtlich. Im Mittel wird der Ja-Anteil auf 48 Prozent geschätzt.

Kleines Plus bei der Initiative Pestizidverbot

Bei der Initiative Pestizidverbot zeigt sich im Vergleich zur anderen Agrarinitiative ein kleiner Vorsprung. 55 Prozent der Befragten würden die Vorlage annehmen. Das Nein-Lager ist 13 Prozentpunkte kleiner. Hier liegt im Vergleich zur Trinkwasser-Initiative der Anteil der Unentschlossenen unter 7 Prozent.

Deutliche Mehrheit für Covid-19-Gesetz

Eine klare Mehrheit von 67 Prozent der Befragten hätte Ende April beim Covid-19-Gesetz ein Ja in die Urne gelegt. 27 Prozent äusserten sich dagegen. Der Vorsprung der Ja-Seite beträgt somit in der Ausgangslage komfortable 40 Prozentpunkte. Drei Viertel der Teilnahmewilligen gehen von einer Annahme der Vorlage aus.

Ja-Seite mit Vorsprung beim CO2-Gesetz

Eine Mehrheit von 60 Prozent würde das CO2-Gesetz annehmen. Das ist ein Vorsprung von 25 Prozentpunkten zu den Gegnern der Vorlage, die mit 35 Prozent das CO2-Gesetz ablehnen würden. Fünf Prozent sind noch unentschieden. Die Erwartung für das Abstimmungsergebnis ist aber weniger eindeutig: Zwar geht eine Mehrheit der Befragten von einer Annahme aus. Der Ja-Anteil wird aber im Mittel auf 49 Prozent geschätzt, was eine Ablehnung der Vorlage bedeuten würde.

Mehr als zwei Drittel für das Terrorismus-Gesetz

Rund einen Monat vor den Abstimmungen wollen die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger mit einer Mehrheit von 67 Prozent für das Terrorismus-Gesetz stimmen. Im Schnitt wird von den Befragten ein Ja-Stimmenanteil von 57 Prozent geschätzt.

Datenerhebung und Stichprobengrösse

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Die Umfrage ist im Auftrag der SRG SSR vom Forschungsinstitut gfs.bern zwischen dem 19. April und 3. Mai 2021 durchgeführt worden. Insgesamt wurden die Antworten von 22'732 Stimmberechtigten für die Auswertung berücksichtigt.

Telefonisch befragt wurden 1209 stimmberechtigte Personen mit Wohnsitz in der Schweiz: 708 Personen aus der Deutschschweiz, 300 aus der Romandie und 201 aus der italienischsprachigen Schweiz. Die Interviews wurden per Festnetz und Handy durchgeführt.

Diese Stichprobe ist sprachregional gewichtet und repräsentativ für die Schweizer Stimmberechtigten. Der statistische Fehler beträgt ± 2.8 Prozentpunkte. Bei 1209 Befragten und einem Ergebnis von 50 Prozent liegt der effektive Wert mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit zwischen 47.2 und 52.8 Prozent. Dabei sind kleinere Abweichungen wahrscheinlicher, grössere unwahrscheinlicher.

Online-Befragung

Zusätzlich wurden mehrere Tausend Personen online befragt. Nach der Bereinigung und Kontrolle der Daten konnten die Angaben von 21'523 Stimmberechtigten für die Auswertung verwendet werden.

Die Aufteilung der online Befragten auf die Sprachregionen ist wie folgt: 17'093 Personen in der Deutschschweiz, 4990 in der Romandie und 649 in der italienischsprachigen Schweiz. Die Online-Befragung wurde über die Webportale der SRG-Medien realisiert als sogenanntes Opt-in (Mitmachbefragung).

Diese Online-Stichprobenzusammenstellung erfolgte nicht zufällig und die resultierende Stichprobe ist nicht repräsentativ. Es haben beispielsweise weniger ältere Personen als jüngere an der Online-Umfrage teilgenommen und mehr Männer als Frauen.

Deshalb hat das Institut gfs.bern die Antworten gewichtet: Den Verzerrungen in der Stichprobe wurde mittels statistischer Gewichtungsverfahren entgegengewirkt und so die Repräsentativität optimiert.

Wie wird gefragt?

Die befragten Stimmberechtigten hatten jeweils fünf Antwortmöglichkeiten zur Verfügung: «bestimmt dafür», «eher dafür», «weiss nicht/keine Antwort», «bestimmt dagegen» und «eher dagegen».

Für eine vereinfachte Darstellung im Artikel wurden in den meisten Fällen die Antworten «bestimmt dafür» und «eher dafür» zusammengezählt – entsprechend wurde auch mit den Antworten «bestimmt dagegen» und «eher dagegen» verfahren.

Konkret wurde etwa gefragt: «Ganz unabhängig davon, wie sicher Sie sind, dass Sie an dieser Volksabstimmung teilnehmen werden: Wenn morgen schon über die Vorlage abgestimmt würde, wären Sie dann bestimmt dafür, eher dafür, eher dagegen oder bestimmt dagegen?»

Umfragen sind Momentaufnahmen

Das Forschungsinstitut gfs.bern führt zwei Umfragen zur Abstimmung vom 13. Juni 2021 durch. Die Autoren der Studie betonen, die Ergebnisse seien kein vorweg genommenes Abstimmungsergebnis, sondern eine Momentaufnahme zur Zeit der Befragung.

Detaillierte Informationen zur Befragungsart und den Interpretationen der Ergebnisse finden Sie auf der Website des Institutes gfs.bern .

Abstimmungs-Dossier

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News und Hintergrund zu den Abstimmungen und Wahlen vom 13. Juni 2021.

SRF 4 News, 07.05.2021, 06:00 Uhr ; 

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