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St.Galler Dialekt 3'000 St.Galler Wörter gesammelt

SRF News: Wieso haben Sie dieses Wörterbuch geschrieben?

Susan Osterwalder: In meinem letzten Buch habe ich bereits ein paar Hundert Mundartbegriffe aus dem Toggenburg verwendet. Diese alten Wörter haben mich fasziniert und ich sagte mir, ich will mehr solch alte Begriffe aus dem St. Galler Dialekt neu entdecken. Und nun habe ich 3'000 Redewendungen und Begriffe in meinem Buch zusammengetragen.

Ich habe mich lange nicht getraut, ausserhalb der Ostschweiz so richtig zu St. Gallern. Doch mittlerweile stehe ich voll zu unserem St. Galler Dialekt.
Autor: Susan Osterwalder Buchautorin

Wer braucht ein solches Mundartwörterbuch?

Für Sprachwissenschaftler habe ich dieses Buch sicherlich nicht geschrieben. Ich wollte keinen dicken Wälzer produzieren, der voller Theorie ist und dann aber doch von keinem gelesen wird. Ich wollte ein modernes Buch schreiben über unsere St. Galler Mundart und hoffe, dass auch die junge Generation davon angesprochen wird. Daran habe ich vier Jahre lang gearbeitet.

Der St. Galler Dialekt gilt als einer der unbeliebtesten der Schweiz. Wollen Sie mit ihrem Buch das Image des St. Galler Dialekts aufbessern?

Dieses Ziel ist zu hochgestochen. Ich glaube auch nicht, dass ich Leute dazu bringen kann, unseren Dialekt zu mögen, wenn sie ihn bislang nicht gerne hörten. Ich möchte aber, dass Junge wieder vermehrt zu ihrem ursprünglichen Dialekt stehen. Sie sollen wieder Freude kriegen am St. Galler Dialekt.

St. Galler Mundartwörterbuch

Das St. Galler Mundartwörterbuch von Susan Osterwalder beinhaltet 3'000 Wörter und Redewendungen. Ein paar Beispiele: «Chlöpe» sind Finger. «Chiibe» heisst streiten. «Bibääbele» bedeutet allzu viele Umstände machen. Und vor allem ältere St. Gallerinnen und St. Galler sagen: «Äs Eier» wenn sie «ein Ei» meinen. Sie verwenden also die Mehrzahl meinen aber ein Ei.

SRF 1, Regionaljournal Ostschweiz, 17:30 Uhr

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