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St. Galler Spitäler Regierung hält an Spitalschliessungen fest

Die St. Galler Spitalstrategie wird in mehreren Punkten angepasst. Geplante Schliessungen bleiben jedoch bestehen.

Im Herbst 2019 präsentierte die St. Galler Regierung ihre Spitalstrategie. Diese sah vor, dass fünf der neun Spitäler im Kanton geschlossen respektive in sogenannte Gesundheits- und Notfallzentren umgewandelt werden. Nach der Vernehmlassung, in welcher diverse Stellungnahmen ausgewertet wurden, hat die Regierung nun ihre Spitalbotschaft verabschiedet.

Die Regierung erachtet die im Herbst vorgestellte Strategie nach wie vor als zielführend. Diese garantiere die nachhaltige Weiterentwicklung der stationären Gesundheitsversorgung. Die Spitäler in Altstätten, Wattwil, Flawil, Rorschach sollen also im bisherigen Stil nicht weitergeführt werden.

Über Walenstadt wird später entschieden

Die Regierung habe die Spitalstrategie jedoch in mehreren Punkten angepasst. So sollen die vorgesehenen Gesundheits- und Notfallzentren grundsätzlich durch die niedergelassene Ärzteschaft geplant und geführt werden. Die Regierung sei überzeugt, dass die Gesundheits- und Notfallzentren jeweils eine «regionenspezifische Ausrichtung» benötigen.

Der definitive Entscheid über die Zukunft des Spitals Walenstadt soll zugunsten einer überkantonalen Spitalplanung aufgeschoben werden. Zuerst sollen die Interessen der Kantone Glarus und Graubünden an einem Weiterbetrieb des Spitals und einer allfälligen Zusammenarbeit geprüft werden, teilt die Regierung mit.

Die entsprechenden Abklärungen rund um das Spital Walenstadt will die Regierung bis 2024 abschliessen. Falls die gewünschten Resultate nicht erreicht werden, würde in Walenstadt ebenfalls ein Gesundheits- und Notfallzentrum errichtet werden.

Wattwil soll Pflege-Kompetenzzentrum werden

Das Spital Wattwil werde wie geplant in ein Gesundheits- und Notfallzentrum umgewandelt. Zudem soll am Standort ein Kompetenzzentrum für spezialisierte und hochspezialisierte Pflege errichtet werden. Mit den vorgesehenen Leistungen könne eine Nische besetzt und ein zukunftsfähiges Angebot für ein grosses Einzugsgebiet geschaffen werden. Das Angebot der Alkoholkurzzeittherapie soll in Wattwil weitergeführt werden.

Die Regierung hat die Spitalbotschaft nun dem Kantonsrat überwiesen. dieser berät die Vorlage voraussichtlich im Frühjahr. Die Bevölkerung könnte dann im Herbst oder Winter 2020 über die dafür notwendigen Gesetzesbeschlüsse abstimmen.

Auswirkungen auf das Personal

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Der Grossteil der Mitarbeitenden könne im Spitalverbund verbleiben, teilte die Regierung im Herbst 2019 mit. Das Personal soll mehrheitlich Stellenangebote an den vier zukünftigen Spitalstandorten oder den Gesundheits- und Notfallzentren erhalten. Gemäss der nun verabschiedeten Botschaft reduziert sich der Personalbedarf aller Spitalverbunde im Jahr 2028 gegenüber heute um 65 Stellen.

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