Die Kantonspolizei St. Gallen hat am vergangenen Mittwochmorgen auf der Autobahn-Baustelle im Rosenbergtunnel in St. Gallen sechs ausländische Personen festgenommen. Dabei handle es sich um Schwarzarbeiter, wie die Polizei mitteilt. Alle Männer müssen mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.
Aber wie kann es sein, dass auf einer Baustelle vom Bund, der sich selber dem Kampf gegen Schwarzarbeit verschreibt, Schwarzarbeiter beschäftigt werden? Denn: Bauherr der besagten Baustelle ist das Bundesamt für Strassen ASTRA.
Jeder Fall von Schwarzarbeit beim Bund oder bei den Kantonen wiegt extrem schwer.
Mediensprecher Jérôme Jacky sagt: «Das ASTRA nimmt Arbeitsschutzbestimmungen sehr ernst. Deshalb müssen alle Vertragspartner des ASTRA auch vertraglich bestätigen, dass die Arbeitsschutzbestimmungen eingehalten werden.» Das sei auch beim aktuellen Fall der Fall gewesen, betont Jacky. Deshalb stehe der entsprechende Bauunternehmer nun in der Pflicht zu klären, wie es zu diesem Fall kommen konnte.
Das ASTRA nimmt Arbeitsschutzbestimmungen sehr ernst.
Anke Gähme, Regionalleiterin Ostschweiz-Graubünden der Gewerkschaft Unia, kritisiert den Bund scharf. Dieser nehme seine Verantwortung nicht wahr. Sie fordert deshalb, dass der Bund nur noch mit Firmen zusammenarbeitet, die sich an einen Gesamtarbeitsvertrag halten und das auch kontrolliert. Denn klar sei auch: «Jeder Fall von Schwarzarbeit beim Bund oder bei den Kantonen wiegt extrem schwer. Denn es handelt sich dabei um öffentliche Auftraggeber, die mit Steuergeldern arbeiten.