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St. Galler Stiftsbibliothek 20 Sekunden hinschauen – und weg

Die St. Galler Stiftsbibliothek zeigt einen ihrer grössten Schätze, den St. Galler Klosterplan – immer für 20 Sekunden.

Foto eines alten Dokumentes. Zu erkennen sind Grundrisse der Bauten.
Legende: Der St. Galler Klosterplan stammt aus dem 9. Jahrhundert. Das Original wird nun ausgestellt. Aber immer nur ganz kurz. zvg / Stiftsbibliothek

Was passiert in den 20 Sekunden? Ein Deckel hebt sich, gibt für 20 Sekunden den Blick auf den St. Galler Klosterplan frei, und senkt sich dann wieder. Das sollen die Besucherinnen und Besucher im neuen Ausstellungsraum der Stiftsbibliothek sehen. Der Raum ist allein dem Klosterplan gewidmet. Es werden nur jeweils 20 Leute eingelassen. Diese sehen eine 13-minütige Multimedia-Show und dann eben: den Klosterplan im Original.

Wissenschaftlich berechnet: Der Klosterplan würde Schaden nehmen, wenn er zu lange dem Licht ausgesetzt ist. Deshalb war bis jetzt auch nur eine Kopie in der Stiftsbibliothek ausgestellt. Der neue Raum wird abgedunkelt und der Plan jeweils nur für 20 Sekunden gezeigt. Naturwissenschaftliche Berechnungen hätten gezeigt, dass das alte Dokument so nicht beschädigt werde:

Wir könnten diese Ausstellung etwa 200 Jahre lang machen, ohne dass es einen sichtbaren Schaden gäbe.
Autor: Cornel Dora Stiftsbibliothekar

Emotionen schüren: Die 20 Sekunden sind aber auch ein wirksamer Effekt. Sie machen das Spezielle des Klosterplans besser erlebbar. Durch die begrenzte Zeit wird deutlich, wie rar dieses Stück ist. Oder wie Stiftsbibliothekar Cornel Dora schmunzelnd meint:

Es ist ein bisschen, wie wenn man eine Reliquie betrachten würde.
Autor: Cornel Dora Stiftsbibliothekar

Die Eröffnung des neuen Raumes ist für den nächsten Frühling geplant. Ein konkretes Datum gibt es noch nicht.

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