-
Bild 1 von 5. Diese Landkarte zeigt die Aufteilung des Heimatlosenplatzes zwischen den Kantonen Aargau, Baselland und Solothurn. Aufgrund dieser Karte wurde das kantonslose Gebiet aufgeteilt und die heutigen Grenzen festgelegt. Bildquelle: SRF / Kanton Solothurn.
-
Bild 2 von 5. Heute gibt es bei dem ehemaligen Heimatlosenplatz kaum ein Durchkommen. Gestrüpp überwuchert den ausgetrockneten Bach. Links und rechts des Bachbetts geht es steil nach oben. Bildquelle: SRF / Andreas Brandt.
-
Bild 3 von 5. Christoph Benz hat sich mit der Geschichte des Heimatlosenplatzes beschäftigt. Er steht inmitten des ehemalig staatenlosen Gebiets. «Man kann sich nur schwer vorstellen, dass hier Menschen herkamen, um Schutz zu suchen.». Bildquelle: SRF / Andreas Brandt.
-
Bild 4 von 5. Der einzige Hinweis auf die nahen Kantonsgrenzen ist heute dieses Aargau-Schild. Es befindet sich an der Hauptstrasse zwischen Kienberg (SO) und Wittnau (AG). Im Wald links befand sich der Heimatlosenplatz. Bildquelle: SRF / Andreas Brandt.
-
Bild 5 von 5. Der Vertrag über die Aufteilung des Heimatlosenplatzes aus dem Jahr 1931. Unterzeichnet wurde er von Vertretern der drei Kantone. Bildquelle: SRF / Staatsarchiv Aargau.
Es scheint ein kleines Tal zu sein, wie es im Jura viele gibt. Doch es hat eine ganz spezielle Geschichte, gehörte bis 1931 zu keinem Kanton. Das Gebiet rund um das Tal zwischen den Gemeinden Wittnau (AG), Kienberg (SO) und Anwil (BL) war über Jahrhunderte ein rechtsfreier Raum.
Wie es zu dieser Kuriosität kam, sei heute nicht mehr zu belegen, sagt Christoph Benz, der sich intensiv mit der Geschichte des Gebiets beschäftigt hat. Auf Karten des 19. Jahrhunderts ist das Gebiet in Form eines Dreiecks explizit ausgewiesen. Davor gab es kaum genaue Karten der Region.
Karte von 1880 mit Heimatlosenplatz
Das Gebiet war unter dem Namen Heimatlosen- oder Vagantenplatz bekannt. Benannt war das Gebiet also nach den Menschen, die umherzogen, den heutigen Fahrenden. Ihnen hätte das Tal Schutz bieten können, sie vor staatlicher Willkür beschützen.
Heute ist das Tal mit Gebüsch und Dornengestrüpp überwachsen, es gibt kaum ein Durchkommen. Die Hänge sind steil. Ob früher tatsächlich Heimatlose hier Schutz gesucht hatten? Es gäbe Erzählungen davon, aber gesicherte Informationen gebe es dazu nicht, sagt Christoph Benz.
Aus heutiger Sicht kann man sich nicht vorstellen, dass hier jemand Schutz gesucht hat.
Erst 1931 bereinigten die Kanton Aargau, Baselland und Solothurn die Grenzen in diesem Gebiet. Die Kantonsgrenzen führen seitdem nicht mehr um das Tal herum, sondern befinden sich im Tal. Ein Grenzstein markiert den Ort, wo die drei Kantone zusammentreffen.