Die Stadionfrage spaltet die Zürcher Genossinen und Genossen. Die Einen wollen das Stadion auf dem Hardtrum-Areal unbedingt, so wie es nun geplant ist, die Anderen sind unzufrieden. Sie gewichten den gemeinnützigen Wohnungsbau stärker als das Stadion und wollen mehr gemeinnützige Wohnungen, als momentan vorgesehen sind.
Wir sind zerrissen. Wir wollen das Stadion, aber gewisse Pläne finden wir schwierig.
174 Genossenschaftswohnungen sind geplant, gleichzeitig aber rund 600 teure Wohnungen. «Es kann nicht sein, dass in Zürich-West nur teure Wohnungen gebaut werden», sagt Gabriela Rothenfluh, Co-Präsidentin der Stadtzürcher SP und bestätigt eine Meldung der «NZZ».
Entschieden sei aber noch nichts, so Rothenfluh. Als nächstes stimmt die Fraktion im Stadtparlament über die Frage ab, danach kann sich auch noch die Parteibasis an einer Delegiertenversammlung äussern.
Die SP spielt mit dem Feuer.
Die bürgerlichen Parteien können die Bedenken der SP nicht nachvollziehen. «Die SP hat keinen Plan B, das ist sehr schade», sagt Severin Pflüger, Präsident der FDP Stadt Zürich. Die SP spiele mit dem Feuer. Wer so viel Macht habe wie die SP, solle umsichtiger damit umgehen.
Auch der zuständige Zürcher Stadtrat Daniel Leupi (Grüne) ist irritiert über die Forderungen der SP. «Der Auftrag des Parlaments war, dass günstige Wohnungen gebaut werden und das haben wir erreicht», so Leupi. Eine künstliche Quote im Nachhinein sei nur schwer realisierbar.
GC und FCZ fühlen sich verraten
Die beiden Zürcher Fussballclubs GC und FCZ schreiben derweil in einer gemeinsamen Medienmitteilung, dass ein neues Fussballstadion für sie überlebenswichtig sei. Fussball sei ein wichtiger Bestandteil der sozialen Integration in der Stadt Zürich.
Ich bin enttäuscht, überrascht und schockiert.
Gerade unter den FCZ-Anhängern gebe es viele SP-Wählerinnen und -Wähler, sagt FCZ-Präsident Ancillo Canepa. Er sei enttäuscht, überrascht und schockiert: «Dass die SP nun im Nachhinein die Regeln ändern will, hat für mich mit Demokratie nichts mehr zu tun.»