Am Mittwochabend stellte der Stadtrat von Aarau die neuen Pläne für das Gebiet Torfeld Süd der Bevölkerung vor. Diese kann jetzt am Mitwirkungsverfahren teilnehmen. Es ist die Vorstufe zur Änderung der Nutzungsordnung. Diese ist nötig, damit im Torfeld Süd überhaupt Hochhäuser gebaut werden können.
Stadtrat Lukas Pfisterer erläuterte, warum die Bauherrin HRS nicht mehr ein Shopping-Center unter dem Stadion bauen will. Solche Zentren könnten heute nicht mehr rentabel geführt werden. Deshalb würde ein Einkaufszentrum nichts zur Querfinanzierung des Stadions beitragen. Wohnbauten hingegen würden eine gute Rendite abwerfen. Und deshalb seien die Chance für Aarau, ein Stadion zu erhalten, mit den Hochhäusern sehr viel grösser als mit dem ursprünglichen Projekt des Shopping-Centers.
Eine Achse von Hochhäusern
Stadtbaumeister Jan Hlavica zeigte auf, dass Hochhäuser im Torfeld Süd städtebaulich am richtigen Ort seien. Sie würden am Stadteingang einen Akzent setzen. Ausserdem würden sie Bezug nehmen auf weitere geplante Gebäude. So ist vorgesehen, dass es im Gebiet des Torfelds Nord eine Reihe höherer Häuser gibt. Diese sollen sich bis zum Mediapark an der Bahnhofstrasse erstrecken.
Diese Argumente überzeugten die Zuhörerinnen und Zuhörer offenbar zum grössten Teil. Eine Umfrage von Radio SRF zeigt: Am Einkaufszentrum festhalten, wäre wohl die falsche Strategie:
Das Wichtigste in Kürze:
- Seit mittlerweile zehn Jahren planen die Stadt Aarau, der Fussballclub und die Bauherrin HRS an einem neuen Fussballstadion. Durch Beschwerden und Änderungen wurde das Projekt immer wieder verzögert: Hier die lange Chronologie zum Stadionprojekt.
- Das Projekt für ein neues Aarauer Fussballstadion wird nun noch einmal komplett überarbeitet , denn für das jetzige Projekt würden rund 20 Millionen Franken fehlen .
- Das eigentlich 2016 bewilligte Projekt «Torfeld Süd» könne wirtschaftlich und finanziell kaum realisiert werden, sagt die Bauherrin HRS am Montag vor den Medien.
- Das geplante Einkaufszentrum als tragende Mantelnutzung des Stadions könne kaum rentabel betrieben werden, deshalb erarbeitet die HRS nun einen «Plan B» als Alternative.
- Gemäss «Plan B» sollen auf dem Areal drei 75 Meter hohe Wohnblöcke inklusiv Gewerbenutzung entstehen. Sie sollen die Rendite für das Stadionprojekt sichern.
- Für das neue Projekt braucht es Änderungen in der Bau- und Nutzungsordnung, sowie ein neues Baubewilligungsverfahren inklusive aller damit verbundenen Einsprachemöglichkeiten .
- Sofern alles glatt und ohne Einsprachen laufen würde, könnte das neue Stadtion frühestens 2021 in Betrieb gehen, schätzt die Bauherrin. Dieses Szenario ist allerdings nicht zu erwarten, wenn man den Bewilligungsprozess für das jetzige Projekt anschaut.