- Das Budget der Stadt Bremgarten scheitert in der Urnenabstimmung mit 983 Nein zu 937 Ja.
- Die Stimmbeteiligung betrug 36 Prozent.
- Der Stadtrat bringt Ende August ein neues Budget an eine ausserordentliche Gemeindeversammlung.
- Der Steuerfuss bleibe nun bei 94 Prozent, sagt Stadtammann Raymond Tellenbach auf Anfrage von SRF.
Sieger der Urnenabstimmung ist das bürgerliche Komitee «Zukunft Bremgarten». Präsident ist Stefan Hausherr (parteilos). Er ist überrascht, dass das Budget abgelehnt worden ist. Er habe eher erwartet, dass durch Corona ein Ja resultieren würde, weil sich die Leute in Krisenzeiten eher solidarisch mit der Exekutive zeigten, also mit dem Stadtrat, der den Steuerfuss von 94 auf 97 Prozent erhöhen wollte.
Zum Sparen zwingen
Darum sei er, so Hausherr, eher überrascht vom knappen Nein zum Budget, aber natürlich erfreut: «Das Resultat zeigt, dass die Einwohner von Bremgarten keine höheren Steuern wollen. Man kann sparen. Aber wenn man die Verwaltung nicht zwingt dazu, dann wird nicht gespart.»
Der Stadtammann von Bremgarten, Raymond Tellenbach, hat keine Freude am Abstimmungsresultat. Mit 46 Stimmen Differenz sei es ein Zufallsresultat. «Mir wäre ein klares Nein oder ein klares Ja lieber gewesen.» Tellenbach weist darauf hin, dass das Stimmvolk zwar das Budget abgelehnt, gleichzeitig aber zwei Investitionen (unterirdische Kehrichtcontainer, Erneuerung einer Quartierstrasse) bewilligt habe. Das zeige, dass die Einwohnerschaft durchaus bereit sei, Geld zu investieren. Aber ein höherer Steuerfuss sei momentan tabu.
Der Stadtrat nimmt den Rotstift hervor
Für den Stadtrat sei klar, so Raymond Tellenbach, dass er nun ein neues Budget mit dem bisherigen Steuerfuss von 94 Prozent vorlegen werde. Und zwar Ende August an einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung. «Wir werden den Rotstift ansetzen und gewisse Ausgaben streichen.» Ein neues Budget für das Jahr 2020 zu machen, sei schwierig. Nicht nur, weil der Steuerfuss bleiben müsse. Wegen der Corona-Pandemie seien zweitweise auch gewisse Einnahmequellen versiegt, zum Beispiel die Parkgebühren. Auch das müsse man im Budget berücksichtigen.