Je früher desto besser: für den Erwerb sprachlicher Fähigkeiten sind die ersten Lebensjahre entscheidend. Noch gebe es einige Kinder, die erst im Kindergarten in ein Umfeld kommen, das sie fördert, sagt Monika Hürlimann, die bei der Stadt für die frühkindliche Bildung und Betreuung zuständig ist.
Es sind Kinder, die kaum Kontakt zu anderen Kindern haben und die keine verlässlichen Beziehungen haben.
Es seien Kinder, deren Eltern Angebote wie Kitas oder Spielgruppen nicht kennen oder sie sich nicht leisten könnten.
Die Stadt Luzern will hier Abhilfe schaffen und plant zwei Massnahmen:
- Die Kinder überhaupt erst erreichen: Mit einem Fragebogen an alle Eltern mit 3-jährigen Kindern sollen diejenigen erfasst werden, die sprachliche Defizite haben.
- Die Kinder fördern: Es sollen mehr Kinder in die Spielgruppen gehen. Dafür erhalten die Eltern höhere Beiträge.
Die Stadt will gleichzeitig auch die Spielgruppen stärken – mit mehr Personal und besserer Weiterbildung.
Insgesamt rechnet Luzern mit Kosten von 1,9 Millionen Franken für die nächsten 10 Jahre. Diese Investition lohne sich, ist der Luzerner Sozialdirektor Martin Merki überzeugt. Er gehe davon aus, dass es so in den Primarschulen weniger «Deutsch als Zweitsprache»-Lektionen brauchen werde. Und auch längerfristig würden Kinder von besseren Sprachkenntnissen profitieren, beispielsweise auf der Lehrstellensuche.
Bei diesen Kindern ist die Chance grösser, dass sie später eine Lehrstelle finden und auf eigenen Füssen stehen können.
Mit den Massnahmen zur früheren Förderung von Kindern steht die Stadt Luzern nicht alleine da. Auch andere Luzerner Gemeinden planen ähnliche Projekte. Der Ursprung liegt beim Kanton, der seit drei Jahren die Frühförderung unterstützt.