Normalerweise betrachtet man Kunstwerke in einem Museum. Dort stehen sie gut geschützt und aufbewahrt fürs Publikum bereit, welches für die Kunstbetrachtung meistens Eintritt bezahlt. In der Stadt Solothurn funktioniert das ab Samstag anders. Es gibt neue Kunst im öffentlichen Raum. «Das soll auch Leute ansprechen, die nicht unbedingt ins Kunstmuseum gehen», sagt Brigitte Müller, Präsidentin des Kunstvereins Solothurn, gegenüber SRF.
Als Teil der Feierlichkeiten zum 2000-jährigen Stadtjubiläum lancieren der Kunstverein Solothurn und das Haus der Kunst St. Josef respektive dessen Leiter Reto Emch eine spezielle Kunstausstellung. Während fast drei Monaten sind auf ausgewählten Plätzen und in speziellen Räumen der Stadt Solothurn frei zugänglich Kunstwerke zu sehen, die spezifisch für einen Ort angefertigt wurden. Viele nehmen Bezug zum historischen Ort, wo sie stehen. Es sind auch Gebäude geöffnet, die sonst nicht zugänglich sind.
An der Ausstellung namens «Zart 2020» beteiligen sich 17 nationale und internationale KünstlerInnen. Sie gestalten Kunst an (meist) bekannten Orten der Stadt Solothurn, sei es am Baseltor, bei der St. Ursen-Kathedrale oder in der Goldgasse. Man könne bei einem Spaziergang durch die Stadt Solothurn auch mal unerwartet über ein Kunstwerk «stolpern», sagt Mit-Initiantin Brigitte Müller über die Ausstellung.
Zart 2020 war nie als Grossanlass geplant.
Am Samstag wurde «Zart 2020» mit einem geführten Rundgang durch die Stadt eröffnet, wegen der Coronapandemie einen Monat später als ursprünglich geplant. Anschliessend bleiben die Kunstwerke bis Ende September. Man kann die Kunstwerke allein oder in einer geführten Gruppe besichtigen. Jetzt, in Coronazeiten, quasi ideal: «Die Kunstausstellung war nie als Grossanlass geplant. Es gibt auch keine Parcours. Man soll sich auch mal hinsetzen, geniessen, bleiben oder dann weitergehen», so Brigitte Müller, Präsidentin des Kunstvereins Solothurn weiter.