Die Stadt Zürich stellt – ganz unabhängig von der Corona-Krise – 300'000 Franken bereit, um damit Zürcher Live-Klubs und andere Musikveranstalter mit eigener Bühne zu unterstützen, die Konzerte mit lokalen Musikerinnen und Musikern organisieren. Fanny Kerstein hat mit Niklaus Riegg von Zürich Kultur über das Projekt gesprochen.
SRF: Niklaus Riegg, warum erachtet die Stadt dieses Förderprogramm als notwendig?
Niklaus Riegg: In der Stadt Zürich gibt es – jetzt gerade nicht, aber in normalen Zeiten – sehr viele Konzerte, sehr viele davon allerdings mit internationalen Gruppen, organisiert von internationalen Agenturen. Der Platz für Nischen, für lokale Gruppen wird immer kleiner. Und weil es für heimische Musikschaffende zentral ist, in ihrer eigenen Stadt eine Bühne zu haben, wollen wir das fördern.
Klubs sollen nun Geld erhalten, wenn sie einheimische Musikerinnen und Musiker berücksichtigen. Was sind die Kriterien?
Wir hoffen auf spannende Konzepte, die wir im Team besprechen werden und dann ein paar Klubs, vielleicht aber auch nur einen Klub auswählen, der aufgrund des Konzepts finanzielle Unterstützung bekommt. Ein Kriterium ist, dass die Klubs die Konzerte selber veranstalten, also nicht via Fremdveranstaltern. Dass sie also nicht nur als Hülle fungieren, sondern in ihrem Programm eine eigene künstlerische Linie haben.
Die Bewerbungen laufen bis Anfang Mai – wann hören wir das erste Konzert einer Zürcher Gruppe, die bis anhin noch keine Auftrittsmöglichkeit hatte?
Vielleicht wenn die Saison nach dem Sommer wieder losgeht, vielleicht sonst im nächsten Frühling. Je nach Konzept sind durchaus einfache und schlanke Umsetzungen ermöglichen, die dann auch rasch greifen.