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Bild 1 von 10. Das «Hotel de la Couronne», an bester Lage neben der Solothurner St. Ursen-Kathedrale, ist eines der ältesten Gasthäuser der Schweiz. Bereits 1418 stand hier eine Herberge, die «St. Ursenpinte». 1772 wurde das Hotel in der heutigen Form erbaut. Dieses Bild hier entstand zwischen 1840 und 1850. Bildquelle: Zentralbibliothek Solothurn / Wikimedia Commons.
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Bild 2 von 10. Und so sieht die Krone heute aus: Der neue weisse Anstrich bringt den Solothurner Stein zur Geltung. Ansonsten wurde die denkmalgeschützte Fassade fast so belassen, wie sie zuvor war. 18 Millionen Franken hat die Baurechtnehmerin, die Swiss Prime Anlagestiftung, in den Umbau investiert. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 10. Im Festsaal, in dem früher Adlige dinierten, blieben unter anderem die antiken Spiegel erhalten. Hier haben 140 Personen Platz. Der Saal kann in drei kleinere Räume unterteilt werden. Bildquelle: zvg / Simon von Gunten.
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Bild 4 von 10. Am 23. November 1797 hätte Napoleon in der Krone übernachten sollen. Alles wurde für den hohen Gast vorbereitet. Dann aber wollte der Kaiser nur ein Glas Wasser und reiste sofort weiter. Die Rechnung für Essen und Zimmer hat Frankreich bis heute nicht bezahlt. Vor dem Umbau hing die Rechnung im Hotel-Foyer. Und dort hängt sie jetzt auch wieder. Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 10. Seit Mai 2017 stehen im renovierten Hotel Krone 28 Zimmer und Suiten zur Verfügung. Weitere 9 Zimmer sind in einem benachbarten Gebäude noch am Entstehen. Auch hier weht der Hauch der Vergangenheit. Dieses Zimmer befindet sich im vierten Stock, wo bislang die Bediensteten-Unterkünfte waren. Bildquelle: zvg / Simon von Gunten.
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Bild 6 von 10. Blick ins frisch renovierte Restaurant. Die Krone will wie früher wieder zu einem Treffpunkt für die Solothurner Bevölkerung werden. Ob Fasnacht oder Märetfescht: Hoteldirektor Roman Oschwald will ein für alle offenes Haus anbieten. Bildquelle: zvg / Simon von Gunten.
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Bild 7 von 10. Vieles in der umgebauten Krone ist noch wie früher. So wurde zum Beispiel das Treppenhaus mit dem schmiedeisernen Geländer so belassen, wie es war. Bildquelle: SRF.
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Bild 8 von 10. Anderes wurde beim Umbau wieder entdeckt: Dieser historische Holzboden beim Aufgang in die vierte Etage wurde freigelegt und aufgefrischt. Bei früheren Umbauten wurden auch Eisenbahnschwellen und Schienen verbaut. Diese wurden nun herausgerissen. Bildquelle: SRF.
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Bild 9 von 10. Im südlichen Teil des Hotels (Bildmitte) wurden acht Wohnungen eingebaut. Alle sind bereits vermietet. Die Mieter können, wenn sie wollen, vom Hotel-Service profitieren. Bildquelle: zvg / Simon von Gunten.
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Bild 10 von 10. Ihre Glanzzeiten erlebte die Krone nach dem Einzug der französischen Botschafter im Jahre 1554. Die Gesandten versuchten, in Solothurn das Leben am königlichen Hof zu Versailles nachzuahmen. Ein rauschendes Fest gab es 1777, als das Bündnis zwischen Frankreich und der Eidgenossenschaft erneuert wurde (Bild). Bildquelle: Zentralbibliothek Solothurn / Wikimedia Commons.
Das Hotel Krone – respektive das Hotel de la Couronne, wie es heute heisst – hat eine lange Geschichte hinter sich, sie geht zurück bis ins 15. Jahrhundert. Die Denkmalpflege des Kantons Solothurn nutzte den kürzlich erfolgten Hotelumbau, um aufwändige Untersuchungen durchzuführen. Diese brachten neue Erkenntnisse zu Tage, erzählt Bauforscher Urs Bertschinger im Interview mit Radio SRF.
SRF News: Urs Bertschinger, eigentlich weiss man schon ziemlich viel über die Krone und ihre berühmten Gäste wie beispielsweise Napoleon oder Sophia Loren. Weshalb haben Sie diese Untersuchungen überhaupt gemacht?
Urs Bertschinger: Man weiss tatsächlich viel über den Gasthof. Das, was man bisher wusste, ist aber mehrheitlich im 18. und 19. Jahrhundert passiert. Sehr wenig bis nichts wusste man über die Entwicklung der Bauten im Laufe der früheren Jahrhunderte. Das heutige barocke Gebäude hatte nämlich zahlreiche Vorgängerbauten. Im Rahmen des Umbaus konnten wir nun alles etwas genauer anschauen. Wir bekamen einen Einblick in die Bausubstanz, in die Decken, und das Mauerwerk. Somit kamen wir ein paar hundert Jahre weiter in der Baugeschichte.
Welche neuen Erkenntnisse konnten Sie so gewinnen?
Die wichtigste und überraschendste Erkenntnis ist folgende: Bisher ging man davon aus, dass im Jahr 1772 der damalige Kronenwirt alle älteren Gebäude niederriss, um das heutige barocke Gebäude zu bauen. Man meinte, dass heute nichts mehr übrig ist von diesen Vorgänger bauten. Nun haben wir aber Befunde, die viel weiter zurückgehen. Also in diesem heutigen barocken Gebäuden hat es erste Bauteile, die noch am Ort vorhanden ist. Sie beginnen bei 1430. Es ist noch viel mehr alte Bausubstanz vorhanden, als man bisher dachte.
Können Sie beschreiben, wie diese Vorgängerbauten ausschauten?
Der erste Bau, den wir nachweisen können, war 1430 ein zweigeschossiger, kleiner Bau, neun auf neun Meter, massiv gemauert mit Eichendecken. Der stand aber nicht vorne an der Strasse, sondern weiter hinten in der südwestlichen Ecke des heutigen barocken Gebäudes. Das heisst also, dass der Kronenplatz, der heute von Bauten umrandet ist, damals viel heterogener bebaut war. Die ganzen Gassenfluchten, die wir heute durchlaufend haben, waren früher nicht so. Damals hatte es Vorhöfe, Einfahrten, und so weiter. Bei diesem ersten kleinen Bau von 1430 wurde bereits fünf, sechs, sieben Jahre angebaut und so wurde er kontinuierlich vergrössert, bis er irgendwann effektiv in der heutigen Gassenflucht landete. Das ist natürlich auch städtebaulich sehr interessant.