Unzufriedene Bürger wollen ihren Stadtpräsidenten loswerden. Die Findungskommission suchte Gegenkandidaten. Der ehemalige Unternehmer Urs Köppel ist ein Mitglied dieser Kommission: «Wir wollten eine Auswahl bieten. Dass fünf von acht Stadträten nicht mehr zur Wiederwahl antraten, ist ein klares Zeichen, dass etwas nicht stimmt.»
Hinter vorgehaltener Hand wird der Führungsstil von David H. Bon kritisiert. Der Stadtpräsident sei nicht volksnah und abgehoben. David H. Bon: «Ich bin nahe beim Volk. Das wird mir von einfachen Leuten auch immer wieder bestätigt.» Im ersten Wahlgang hat der parteilose Roger Martin den amtierenden Stadtpräsidenten um rund 350 Stimmen distanziert.
Was ist das Problem in Romanshorn?
Hermann Hess, alt Nationalrat der FDP, ist Besitzer der Schweizerischen Bodenseeschiffahrt, SBS, in Romanshorn: «Romanshorn hat ein historisches Problem. Die Sicht auf den See wurde durch den Bau des Bahnhofs und Hafens vor 150 Jahren versperrt. Das ist für jeden Stadtpräsidenten städtebaulich eine Herausforderung.»
Es gab immer Kreise, die meine Wahl verhindern wollten. Schon vor acht Jahren. Und jetzt wittern diese Leute wieder eine Chance, mich anzugreifen. Davon lasse ich mich nicht beeindrucken.
Der Herausforderer von David H. Bon, der parteilose Roger Martin, glaubt zu wissen, warum die Unzufriedenheit in Romanshorn gross ist: «David H. Bon hat ein horrendes Tempo angeschlagen nach seiner Wahl vor acht Jahren. Er hat aber die Einwohner damit überfordert.»
Ob David H. Bon im Amt bestätigt wird oder Roger Martin neuer Stadtpräsident von Romanshorn wird, entscheidet sich im zweiten Wahlgang am 31. März 2019.