Die Geschichte des Verdingbubs ist weit hinten im Bernerland angesiedelt. Es geht um Max, ein uneheliches Kind, das bei einem Bauern verdingt und ausgenutzt wird – so wie man es während Jahrzehnten mit vielen Kindern in der Schweiz getan hat.
Der Verdingbub inspiriert die Kulturszene
2011 hat Regisseur Markus Imboden aus diesem Stoff seinen Erfolgsfilm «Verdingbub» gedreht.
Jetzt ist das Drehbuch für die Theaterbühne angepasst worden. Während der Film auf mundart spielte, sprechen die Schauspielerinnen und Schauspieler auf der Theaterbühne allerdings hochdeutsch.
Eine erprobte Regisseurin
Mit Mundartinszenierungen kennt sich Regisseurin Sabine Boss aus, etwa vom Film «Dr Goalie bi ig» her, wo sie auch Regie geführt hat.
Den Verdingbuben und alle anderen Figuren lässt sie im Berner Stadttheater aber hochdeutsch sprechen. Zum einen, weil das Ensemble gemischt ist: «Es hat deutsche wie auch schweizerisch Schauspieler. Da wäre das Stück auseinandergebrochen, wenn wir es nicht in eine einzige Sprache gebracht hätten», sagt Sabine Boss.
Sie sieht aber noch einen anderen Grund: «Der Theaterstoff könnte überall auf der Welt spielen», ist die Regisseurin überzeugt.
Auf Mundart wäre es nicht das Gleiche gewesen.
Durch die hochdeutsche Sprache erhalte das Stück eine Präzision und Klarheit, wie es in Mundart nicht möglich gewesen wäre. «Auf Schweizerdeutsch hätte es bald einmal den Anstrich von Volkstheater gehabt.»
Nicht die reine Lehre
Allerdings hat sich auch Sabine Boss nicht ganz verwehren können, einige starke Ausdrücke in Schweizerdeutsch zu belassen: «Kraftausdrücke und besonders schöne Mundartausdrücke verwenden wir trotzdem.»
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 06:32 Uhr)