Offensichtlich anders sieht es im Saal aus: Das Publikum trägt Maske, während der ganzen Vorstellung. Und auch der Chor singt mit Masken. Das sieht seltsam aus, klingt aber ziemlich normal, wie diese Frau nach einer Kurzpräsentation des Programms am Samstag feststellte: «Ich war erstaunt, dass sie so gut singen können hinter den Masken.»
Schutzmassnahmen je nach Situation
Bei den Tänzerinnen und Tänzern sind keine Schutzmassnahmen sichtbar, sie kommen sich so nah wie eh und je. «Unser Schutzkonzept sieht in verschiedenen Bereichen unterschiedlich aus», erklärt Florian Scholz, der neue Intendant von Konzert Theater Bern. «Im Tanz zum Beispiel konnten wir eine feste Gruppe bilden, die Beteiligten müssen dementsprechend auch im Privatleben besonders vorsichtig sein.»
Das Ganze ist ein Drahtseilakt.
Beim Symphonieorchester wird man einerseits Masken sehen, wo das vom Instrument her möglich ist, andererseits werden bei den Blasinstrumenten Stellwände für Schutz sorgen. «Aber das Ganze ist natürlich ein Drahtseilakt, vielleicht ein Agieren auf Messers Schneide», sagt Intendant Florian Scholz. Doch es gebe derzeit kaum Alternativen. «Es sei denn, man kehrt zum Lockdown zurück, worauf keiner von uns erpicht wäre.»
Man macht einfach das Beste daraus.
Dem Publikum scheint es zu gefallen, jedenfalls am Tag des Saisonstarts. Dieser wurde am Samstag nicht mit dem traditionellen grossen Theaterfest und dem Symphoniekonzert auf dem Bundesplatz gefeiert, stattdessen wurden Ausschnitte aus kommenden Stücken auf der Bühne präsentiert. «Ich habe mich an die Maske gewöhnt», sagte eine Besucherin im Anschluss, sie freue sich sehr auf die Theatersaison. «Man macht einfach das Beste daraus.»