Welche Bedürfnisse haben alte Menschen heute? Dieser Frage hat sich das Zürcher Stadtparlament in einer Doppelsitzung gewidmet. Und damit Gesundheitsvorsteher Andreas Hauri (GLP) gleich Anregungen für die Überarbeitung der städtischen Altersstrategie geliefert.
Was sind die künftigen Bedürfnisse? Wir müssen das jetzt aufgleisen.
Die geltende Altersstrategie von 2012 basiert auf teils veralteten Grundlagen. Sie soll durch eine neue und zukunftsorientierte Strategie abgelöst werden. Hauri will sie Ende Jahr präsentieren. Vorher wolle er alle «Stakeholder», wie er die am Prozess Beteiligten nennt, anhören. So gestern auch den Gemeinderat mit seinen nicht weniger als elf Vorstössen zum Thema.
Zuhause altern, zuhause sterben
Einigkeit herrschte im Rat darüber, dass die allermeisten Menschen möglichst lange zuhause leben und sogar zuhause sterben möchten. Dazu braucht es aber altersgerechte Wohnungen, und davon hat die Stadt Zürich viel zu wenige. Die FDP forderte deshalb den Bau von Alterswohnungen statt Alterszentren. Zudem sollen städtische und private Einrichtungen stärker zusammenarbeiten.
Wir müssen in Richtung einer altersgerechten Stadt Zürich denken.
Die SVP verlangte mehr Freiheit und Sicherheit für Senioren. Freiheit bedeute, die Wohnsituation selbst bestimmen zu können. Nötig sei deshalb genügend Kapazität in allen möglichen Wohnformen. Auch SP und Grüne forderten Wahlfreiheit für alle, allerdings müsse das Angebot dann auch allen zur Verfügung stehen, also auch Menschen ohne viel Geld.
In den Vorstössen gibt es eine grosse Schnittmenge an Konsens.
Die Grünliberalen plädierten für mehr generationendurchmischten Wohnraum. Dieser ermögliche auch gelebte Nachbarschaftshilfe. Die AL wünscht sich vor allem mehr günstigen Wohnraum. Zudem müsse der Mieterschutz für Senioren verbessert werden. Letztlich begrüssten aber sämtliche Fraktionen im Rat eine Überarbeitung der Altersstrategie. Man sei gespannt, was Stadtrat Andreas Hauri Ende Jahr präsentieren werde, hiess es.