Städtebauliche Zeitreise - Thuner Selve-Areal: Industrie, Anarchie – und jetzt neue Ordnung
Die Stadt Thun hatte das Privileg, auf dem ehemaligen Selve-Industrieareal ein neues Stadtquartier zu bauen. Der Werdegang des grossen Areals ist absolut abenteuerlich. Im neuen Quartier ist davon wenig zu merken. Ist es kalt oder cool? Die Meinungen gehen auseinander.
Fast 40 Jahre lang hat das Selve-Areal am Rand der Stadt Thun alle und alles auf Trab gehalten. Behörden, Planer und Architekten genau so wie Spekulanten, Investoren und die Justiz.
Je älter ich werde, umso mehr wird mir bewusst, dass ich als Fotograf auch ein Geschichte-Schreiber bin.
Das Ende des traditionsreichen Selve-Buntmetallwerks im August 1993 war ein Alptraum für die Stadt und es war verknüpft mit dem spektakulären Absturz des Financiers Werner K. Rey.
Dann wurde aus der Industriebrache bis Ende 2007 eine wilde, heisse, anarchische Partymeile, die Thun im ganzen Land bekannt machte und der Feuerwehr schlaflose Nächte bereitete. Eine einmalige Zeit, aber nicht für die Ewigkeit gebaut.
Das bemerkenswerte ist, dass die Mission überhaupt gelungen ist, aus einer Industriebrache ein neues Quartier zu machen.
Denn eine neue Ordnung hatte bereits Jahre zuvor Fuss gefasst. Im Jahr 2000 gründeten der Kanton Bern und die Stadt unter grösster Geheimhaltung die Selvepark AG. Ihr Zweck: Sie soll das inzwischen verwahrloste Industrieareal ersteigern, so der Spekulation entziehen und dann darauf ein neues Stadtquartier errichten. Der Coup gelang.
Man würde heute das eine oder das andere vielleicht anders machen. Aber das neue Stadtquartier steht.
Heute ist das Selve-Areal fertig überbaut. Mit Wohnbauten, Park am Aarewasser und einem kantonalen Verwaltungszentrum. Nur noch wenige, sorgsam renovierte Teile der riesigen Selve-Fabrikanlage zeugen von der industriellen Vergangenheit. Ob ein urbaner Wurf eines neuen Quartiers gelungen ist, wird kontrovers beurteilt.
Früher waren die Fabrik-Kamine die Zeichen des Fortschritts. Heute sind es die Hochhäuser.
Die Selvepark AG braucht es nicht mehr. Sie hat sich aufgelöst, nach dem Motto «servir et disparaître». Aber das Quartier und seine verrückte Geschichte verlockt zur Wanderung durch die Zeit. Mit dem Thuner Fotografen Christian Helmle, der die Jahrzehnte scharf beobachtet und mit seiner Kamera dokumentiert hat.
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