Der amtierende BDP-Ständerat Werner Luginbühl tritt im Oktober 2019 nicht mehr zu den Ständeratswahlen an. Für die Partei kandidiert die Berner Finanzdirektorin Beatrice Simon – sie versucht den BDP-Sitz zu verteidigen.
Und sie hat Chancen, denn die 58-Jährige ist eine bekannte Berner Persönlichkeit. Einerseits als amtierende Finanzdirektorin des Kantons Bern. Andererseits, weil sie oft an Anlässen zu sehen ist. Beatrice Simon zeigt sich an Skirennen, an Hornusserfesten oder an der Alpkäse-Meisterschaft – kurz: Sie ist volksnah. Der hohe Bekanntheitsgrad ist ein Vorteil. Ständeratswahlen erfolgen im Majorzsystem. Es braucht eine absolute Mehrheit für den Sitzgewinn. Da ist Popularität sogar entscheidender als ein guter Leistungsausweis als Politikerin.
Auch die Konkurrenz ist bekannt
Andere Parteien setzen ebenfalls auf bekannte Persönlichkeiten. Die SP tritt erneut mit Hans Stöckli an. Als Bisheriger ist er dem Berner Stimmvolk ein Begriff. Und die Grünen stellen mit Regula Rytz, der Co-Präsidentin der Grünen Partei Schweiz und ehemaligen Berner Gemeinderätin, ebenfalls ein bekannte Politikerin auf.
Wer für die SVP kandidiert, ist noch unklar. Es wird aber laut Kantonalpartei eine oder einer der acht amtierenden Nationalrätinnen oder Nationalräte sein. Mögliche Namen sind Nadja Pieren, Erich Hess, Werner Salzmann oder Albert Rösti. Auch wenn nicht alles bekannte Gesichter sind, ist die SVP doch die stärkste Partei im Kanton Bern. Da liegt ihr Vorteil.
Die BDP mit Beatrice Simon ist allerdings mehrheitsfähiger. Das heisst, die Berner Regierungsrätin kann auch im links-grünen Lager Stimmen holen.
Mehr Spannung
In den letzten Jahren gab es bei den Berner Ständeratswahlen keine Überraschungen. SP-Mann Hans Stöckli ist seit 2011 Ständerat, Werner Luginbühl (BDP) seit 2007. Jetzt wird ein Sitz frei – und die Parteien wollen ihn der BDP streitig machen. Die Ständeratswahlen im Herbst versprechen Spannung.