Die Nagra, die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle, sucht einen geeigneten Standort für ein Atomendlager. Gesucht wird dabei auch im Aargau: Auf dem Bözberg und im Zurzibiet.
Um den Untergrund der Gebiete genau zu untersuchen, will die Nagra Tiefenbohrungen durchführen. Zwei Kilometer soll in die Tiefe gebohrt werden. Diese Sondierbohrungen sollen eine «nachvollziehbare Beurteilung der Langzeitsicherheit eines geologischen Tiefenlagers» erlauben, so die Nagra.
Nun wurden die Aufträge für die Bohrarbeiten vergeben. Beide im Umfang von je rund 50 Millionen Franken. Der Zuschlag ging an zwei Unternehmen aus Grossbritannien und Deutschland.
Es hätten sich nur ausländische Unternehmen in der öffentlichen Ausschreibung beworben, erklärt Markus Fritschi, Geschäftsleitungsmitglied der Nagra auf Anfrage. In der Schweiz werde selten so tief gebohrt, die ausländischen Unternehmen hätten Erfahrung aus der Erdölindustrie.
Gebohrt wird ab Anfang 2019. Die Bohrkosten betragen ungefähr die Hälfte der rund 100 Millionen Franken, so Fritschi. Die andere Hälfte wird für die Untersuchungen in den Bohrlöchern ausgegeben und für die Analyse der Bohrkerne. Anhand dieser Untersuchungen entscheidet die Nagra danach, wo der Untergrund für ein Tiefenlager am besten geeignet ist: Auf dem Bözberg, im Zurzibiet oder am dritten Standort im Zürcher Weinland.