Das ist Cardossier: Cardossier ist eine Plattform, die im Juni gestartet ist. Hinter ihr steckt ein Verein, der gemäss eigenen Angaben nicht gewinnorientiert ist. Neben privaten Firmen (grosse Autoimporteure, Versicherungen, Branchenverbände, etc.) sind auch das Aargauer Strassenverkehrsamt, jenes im Fürstentum Liechtenstein, das Bundesamt für Strassen oder Hochschulen mit im Boot (Public-Private-Partnership).
Cardossier will digital abbilden, was ein Auto schon erlebt hat. Vom ersten Kilometer bis zum Schrottplatz. Dieser digitale Lebenslauf baut technisch auf der Blockchain-Technologie auf.
Das ist gespeichert: 11.8 Millionen einzelne Fahrzeuge sind bei Cardossier seit Anfang Juni gespeichert. Diese Daten stammen vom Bundesamt für Strassen. Eingetragen sei alles, das vier Räder habe und fahren könne, meint Martin Sprenger vom Aargauer Strassenverkehrsamt: Personenwagen, Lieferwagen oder LKW. Auch Motorräder könnten dazukommen.
Aktuell sei es damit zum Beispiel möglich, zu überprüfen, ob ein bestimmtes Occasions-Auto wirklich existiert. Firmenkunden können mit diesen Daten nun arbeiten. Der Zugriff für Private, etwa mit einer App zur Abfrage der Fahrzeuggeschichte eines bestimmten Wagens, sei aber erst in einigen Jahren möglich, so Sprenger.
Deshalb ist Cardossier (auch) Aargauisch : Zu den Gründungsmitgliedern von Cardossiert zählt das Strassenverkehrsamt des Kantons Aargau. Es stellt mit Martin Sprenger den Vizepräsidenten des Vereins. «Von Cardossier versprechen sich die Verantwortlichen viel. Die Datenbasis birgt viel Potential für Digitalisierungsprojekte (...). Zudem lassen sich neue Dienstleistungen anbieten, wie etwa die vollautomatische Zulassung eines Autos», so der Kanton in einer Mitteilung. Wer im Aargau etwa ein Auto beim Strassenverkehrsamt eintragen lassen will, müsste nicht mehr persönlich beim Amt vorbei gehen.
Neben europäischen Akteuren hat sich auch die Weltbank in Washington für das Projekt interessiert.
Internationales Interesse: Das Projekt sei auch international auf grosses Interesse gestossen, schreibt der Kanton am Donnerstag weiter. Europäische Akteure seien interessiert, aber auch die Weltbank in Washington habe sich dafür interessiert. Nicht nur die Technologie interessiere, sondern auch die breite Abstützung des Projekts, sagen die Verantwortlichen.
So gehts weiter: Nun will Cardossier möglichst viele Daten sammeln und die technischen Ausstattungsmerkmale, die für eine Zulassung eines Autos nötig sind, abbilden. Dafür seien auch Datenschutzexperten involviert.