Der erste Gang als gewählter Parlamentarier in den Ratssaal ist wohl parteiübergreifend für alle etwas Besonderes. Dominik Riner von der SVP erklärt es so: «Es ist ein spezielles Gefühl wenn man das erste Mal antreten darf und weiss: Jetzt geht's los».
Aber wie verhält man sich als Parlamentarier? Regeln gibt es viele im Grossen Rat. So ist Essen und Trinken im Ratssaal nicht gestattet. Man muss sich angemessen kleiden und sollte während der Debatte möglichst still sein. Zumindest der letzte Punkt dieser Aufzählung wird oft nicht eingehalten. Die Parlamentarier sprechen zudem während den Debatten stets Schriftdeutsch – ein ungeschriebenes Gesetz im Grossen Rat, denn theoretisch dürften sie auch Dialekt sprechen.
Die Neo-Parlamentarier erhalten die wichtigsten Informationen in ihren Fraktionen. Einige Parteien haben ein Götti/Gotte-System, dabei führen Amtsältere die Neulinge in das Grossratsleben ein. Susanne Voser von der CVP hat zwar Vorwissen, aber im Kanton St. Gallen: «Ich in gespannt, ob es da Parallelen gibt».
Wann tritt man das erste Mal ans Rednerpult?
Auf Erfahrungen im Grossen Rat selbst kann Max Chopard von der SP zurückgreifen. Nach seiner Abwahl im Nationalrat politisiert er nun wieder auf Kantonsstufe und freut sich: «Es ist spannend nun zu sehen, was auf kantonaler Ebene umgesetzt wird von den Gesetzen, an denen ich in den letzten sechs Jahren in Bern gearbeitet habe.»
Während man von Chopard im Grossen Rat schon bald erste Voten erwarten kann dürften sich die meisten Neuen wohl vorerst noch etwas zurückhalten mit ihren ersten Wortmeldungen. FDP-Grossrat Adrian Schoop hält es so: «Ich schaue jetzt erst Mal, nehme alles auf und spreche vor dem Rat in den nächsten drei bis sechs Monaten».
Bis zum Abschauen und Erfahrungen sammeln brauchen die Neuen nun aber erst einmal Geduld. Die nächste Sitzung des Aargauer Kantonsparlaments ist nämlich erst am 7. März.