Im aktuellen Trainingslager des Ruder-Nationalteams in Italien fehlen die vier Olympiasieger. Nachdem der Genfer Lukas Tramèr und der Zuger Simon Niepmann ihr mindestens einjähriges Time-Out schon länger kommuniziert haben, war die Zukunft der beiden Luzerner lange unsicher.
Verbandsdirektor Christian Stofer informierte nun anlässlich des Saisonauftakts an der Lauerzersee-Regatta, dass auch Simon Schürch aus Schenkon in dieser Saison keine Rennen für das Nationalteam bestreiten wird.
«Je nach Resultat der Anwaltsprüfung und Formstand wäre es jedoch möglich, dass Mario Gyr in der zweiten Saisonhälfte noch in ein Boot steigen könnte», stellt Christian Stofer in Aussicht.
Neue Bootskategorie wird aufgebaut
Das Olympische Komitee strich Anfang Jahr mit dem Leichtgewichtsvierer genau diejenige Bootsklasse aus dem Olympiaprogramm, in der die Schweizer Olympia-Gold gewonnen hatten.
Weil allenfalls auch noch andere Leichtgewichtskategorien gestrichen werden könnten, macht der Verbandsdirektor nun die Not zu einer Tugend. «Wir werden in den nächsten Jahren einen Vierer-ohne in der offenen Gewichtsklasse aufbauen.» Aussichtsreiche U-23-Ruderer sollen sich in den nächsten drei Jahren für eine Olympia-Qualifikation aufdrängen.
Sichere Werte aus der Zentralschweiz
Roman Röösli (23) vom Seeclub Sempach, der an Ostern im Trainingslager des Nationalkaders alle internen Ausscheidungen bei den Schwergewichten für sich entscheiden konnte, gilt als wichtige Stütze für den nächsten Olympiazyklus. Er wird 2017 mit Barnabé Délarze einen Doppelzweier bilden.
Der 29-jährige Luzerner Leichtgewichtsruderer Michael Schmid konzentriert sich wieder auf den Einer und setzt sich die WM in Sarasota (USA) zum Ziel. Dieselbe Ausgangslage hat auch Patricia Merz (24) vom Seeclub Zug, die im Leichtgewichtseiner eine Klasse für sich ist.