Das ist die Staubilanz auf den Schweizer Autobahnen: Zum ersten Mal seit längerem nahm die Anzahl Staustunden im letzten Jahr leicht ab. Trotzdem stossen viele Nationalstrassen regelmässig an ihre Kapazitätsgrenzen, wie das Bundesamt für Strassen (Astra) in seinem Bericht über den Verkehrsflussbericht festhält. Fast neun von zehn Staustunden entstanden aufgrund von Überlastung. Um die Situation zu verbessern, setzt das Astra auf Pannenstreifenumnutzungen und gezielte Kapazitätserweiterungen, wie es in der Medienmitteilung des Astra heisst.
So ist die Staubilanz auf der A5: Auf der A5 (Luterbach-Yverdon-les-Bains) ist der Stau im letzten Jahr explodiert. Es gab im letzten Jahr auf der A5 neunmal so viele Staustunden wegen Verkehrsüberlastung als noch im Jahr zuvor (total 223 Stunden). In der Region Solothurn gab es zum Beispiel bei Luterbach mehr Stau, dort wo die A5 in die A1 einmündet. Wie Astra-Sprecher Thomas Rohrbach sagt, staut sich der Verkehr um 17 Uhr manchmal bis zur Ausfahrt Solothurn-Ost oder gar noch weiter.
Darum gibt es mehr Stau auf der A5: Ein Grund dafür, dass es auf der A5 im letzten Jahr mehr Stau gegeben hatte ist der Ost-Ast in Biel. Früher war die A5 zwischen Solothurn und Biel teilweise mit einem Stumpengleis vergleichbar, mit dem Ost-Ast ist die A5 neu mit der A6 verbunden. Astra-Sprecher Thomas Rohrbach sagt: «Die A5 ist nun für den Verkehr aus dem Raum Lyss attraktiv um nach Osten zu fahren.» Das merke man gerade auf dem Streckenabschnitt zwischen Biel und Solothurn.
So ist die Staubilanz beim Belchentunnel: Auf der A2 beim Belchentunnel gab es im letzten Jahr viermal so viel Stau wie noch im Jahr zuvor. Das liegt aber nicht etwa an der Baustelle für den Sanierungstunnel, sondern ebenfalls an Verkehrsüberlastung, erklärt Astra-Sprecher Thomas Rohrbach. Der Verkehr, der von Basel her nach Härkingen auf die A1 kommt, staut sich manchmal bis in den Belchentunnel hinein. Thomas Rohrbach sagt: «Wenn es soweit ist, müssen wir eingreifen, dann müssen wir die Ampeln auf der Nordseite des Tunnels auf rot stellen, damit wir keinen Stau im Belchentunnel drin haben.»
So will das Astra die Probleme lösen: Bei beiden Beispielen harzt es bei der Zufahrt auf die A1 zwischen Luterbach und Härkingen. Dort hat die A1 aktuell nur 4 Spuren, der Ausbau auf 6 Spuren ist bereits geplant und soll ab 2022 starten. Astra-Sprecher Thomas Rohrbach sagt: «Der 6-Spur-Ausbau wird nicht nur helfen die Stauproblematik im Raum Luterbach und Härkingen zu lindern, sondern auch denjenigen Verkehr zurückholen, der allenfalls von der A1 auf das untergeordnete Strassennetz abgeflossen ist.»