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Steigende Sozialkosten Aargauer Regierung will Sozialhilfe nicht auf den Kopf stellen

SVP, FDP und CVP wollten, dass die Anzahl Steuer- und AHV-Beitragsjahre bei der Bemessung berücksichtigt werden.

Die Bürgerlichen wollten die Berechnung des Grundbedarfs für den Lebensunterhalt und die Wohngelegenheit in Abhängigkeit ändern. Sie schlugen vor, die Anzahl Steuerjahre beziehungsweise die Anzahl AHV-Beitragsjahre in die Berechnung einzubauen.

Leeres Portemonnaie.
Legende: Steuerjahre und AHV-Beitragsjahre sollen keinen Einfluss auf die Sozialhilfe haben, findet die Aargauer Regierung. Colourbox

Der Regierungsrat findet jedoch in seiner Stellungnahme vom Freitag, dies würde «zu einer grundsätzlichen Änderung des heute geltenden Systems führen und wäre schweizweit einmalig».

Der Regierungsrat weist darauf hin, dass das neue Sozialhilfe- und Präventionsgesetz (SPG) Verschärfungen bringen werden. Das Gesetz werde ab 2018 gelten. Es legt die Basis, dass bei Missachtung von Auflagen die Sozialhilfe gekürzt oder gestrichen werden kann.

Damit verfügen die Behörden gemäss Regierungsrat über ein Instrumentarium, das es erlaubt, unkooperatives oder gar missbräuchliches Verhalten wirksam zu bekämpfen. Auch die Regelung zum automatischen Datenaustausch zwischen den Gemeinden helfe mit, Missbräuche zu verhindern.

Sozialen Frieden bewahren

Grossräte der SVP, FDP und CVP begründeten ihre Forderung damit, dass die Ausgaben für die Sozialhilfe ständig anstiegen.

Sozialhilfe im Aargau

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Zwischen 2005 und 2015 seien die Kosten im Kanton Aargau um 15,4 Prozent angestiegen. Die Sozialhilfeausgaben betrugen 2015 insgesamt 93,7 Millionen Franken. Das entsprach 143 Franken pro Einwohner. Der schweizerische Durchschnitt lag bei 314 Franken.

Ab 2018 müssten die Gemeinden die Kosten vollumfänglich bezahlen, da sich der Kanton als Folge der neuen Aufgabenteilung aus der Verantwortung nehme.

Nicht nur die Gemeinden würden vermehrt unter Druck geraten, sondern auch das System der Sozialhilfe, also die Richtlinien der Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe (SKOS), heisst es in der Begründung der Motion.

Der soziale Friede sei gefährdet. Für die Bevölkerung sei es unverständlich, warum Personen, die teilweise keinen einzigen Tag gearbeitet hätten, die gleich hohen Sozialhilfeleistungen erhalten würden.

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