Ein Love-Mobile an der Street Parade? Über Jahre hinweg rümpfte die Zürcher Szene bei diesem Ansinnen die Nase. Zu kommerziell, zu bieder, zu sehr Fasnacht, so das Image der Street Parade, die jedes Jahr Hundertausende nach Zürich lockte. Dabei war die Parade 1992 aus der subkulturellen Club-Szene entstanden und entwickelte sich erst über die Jahre zum Massenanlass.
«Echte» Club-Musik bringt die Zürcher Szene zurück
2018 soll nun alles anders sein: Mehrere Zürcher Clubs wie «Supermarket», «Klaus» oder «Bellevue» sind wieder mit Love-Mobiles an der Umzugsstrecke dabei. Die Organisatoren hätten ihr Musik-Konzept umgestellt, erklärt Szene-Kenner Alex Flach die Rückkehr: «Es läuft nicht mehr die Musik, die im Radio läuft, sondern Clubmusik. So fühlen sich die Clubs wieder zuhause am Umzug.» Die Parade soll also wieder zu ihren Ursprüngen zurückkehren. Oder wie es Alex Flach sagt: «Back to the roots.»
Die Clubs fühlen sich wieder zuhause.
Ein bewusster Entscheid
Der Verzicht auf Mainstream-Sound sei sehr bewusst getroffen worden, sagt Robin Brühlmann, der für die musikalische Ausrichtung der Street Parade verantwortlich ist: «Wir müssen wieder zu unserem Ursprung zurückfinden.» Ausserdem sei es ein kultureller Anlass. «Das sind gute Gründe für die Clubs, zurückzukehren.»
Nach 26 Jahren findet die Parade also wieder zu ihren Wurzeln. Wie die Gäste die Neuausrichtung goutieren, bleibt abzuwarten.