Ziel eines Gemeindeverbandes sollte es sein, dass sich die Gemeinden vereint für das Beste in ihrer Region einsetzen - beispielsweise in den Punkten Verkehr, Wirtschaft oder Tourismus. Dies passiert momentan im Luzerner Seetal nur bedingt, denn die Verbandsgemeinden sind sich uneinig über die künftige Ausrichtung.
Der Verband ist nämlich knapp bei Kasse, anstatt wie früher 230'000 Franken erhält die «Idee Seetal» nur noch 100'000 Franken vom Kanton Luzern. Dies als Folge der Sparmassnahmen.
Deshalb schlägt die «Idee Seetal» jetzt vor, dass jede Gemeinde künftig neun Franken pro Einwohner an den Verband zahlt - statt wie bis anhin sieben Franken. Dagegen wehren sich aber Eschenbach und Ballwil. Diese fühlen sich vom Verband zu wenig vertreten und sehen den Sinn der Beitragserhöhung nicht.
Ballwil und Eschenbach fühlen sich schlecht vertreten
«Wir sehen fast keinen Nutzen mehr für die Bevölkerung, hier muss die Kommunikation verbessert werden», sagt Guido Portmann, Gemeindepräsident von Eschenbach. Deshalb sei es auch schwierig, der Bevölkerung zu erklären, wieso sie nun mehr bezahlen muss. Dabei unterstützt ihn auch Benno Büeler, Gemeindepräsident von Ballwil: «Der Verband soll zuerst aufzeigen, was er mit dem bisherigen Beitrag leisten könne.»
Zudem fühlen sich die beiden Gemeinden auch schlecht vertreten im Verband und möchten eine besser Koordination mit dem benachbarten Gemeindeverband «Luzern Plus». Und man solle prüfen, ob sich die «Idee Seetal» künftig auf die Themen Raumplanung und Verkehr beschränken soll.
Kommunikation muss verbessert werden
Das Thema Verkehr sei zwar sehr wichtig, sagt der Geschäftsleiter der «Idee Seetal», Cornelius Müller. So habe man kürzlich auch das neue Gesamtverkehrskonzept Seetal präsentiert - und gerade hier auch mit «Luzern Plus» zusammengearbeitet. Aber anhand der gesetzlichen Vorgaben des Kantons Luzern habe man sich auf vier Kernthemen geeinigt, um die sich der Verband kümmern sollen. Dies sei nebst dem Verkehr und der Raumplanung auch die Wirtschaft und der Tourismus. «Diesen vier Kernthemen haben alle Verbandsgemeinden zugestimmt», sagt Müller. «Also auch Ballwil und Eschenbach.»
Die Idee Seetal ist nicht ideenlos!
Cornelius Müller bestätigt aber, dass man künftig der Bevölkerung die Leistungen der «Idee Seetal» besser verkaufen müsse. Der Verband sein nämlich nicht ideenlos: «Die Shopping-Card Hochdorf, der SlowUp, der Pyjama-Express oder der geplante Rundweg um den Baldeggersee - all diese Projekte wurden von uns angestossen.» Und um solche Projekte weiterhin realisieren zu können in den gesetzlich vorgeschriebenen Kernthemen brauche der Verband halt einfach mehr Geld.