Worum geht es? Anfang Juli wurde publik, dass der Migros-Genossenschafts-Bund eine Strafanzeige gegen Damien Piller eingereicht hat. Damien Piller ist Freiburger Unternehmer und Verwaltungsratspräsident der regionalen Migros-Genossenschaft Freiburg-Neuenburg. Der Vorwurf: Die Migros-Genossenschaft Freiburg-Neuenburg soll in den Jahren 2014 und 2015 zwei Zahlungen von insgesamt gut 1,6 Millionen Franken an Firmen getätigt haben, die Piller selber gehören sollen.
Wie reagierte Damien Piller? Zunächst hielt sich Piller zurück. Nun trat er vor die Medien. Er werde «grundlos beschuldigt», sagt er. Gestützt wird er von einem Expertenbericht. Diesen Bericht hat der Verwaltungsrat der Migros-Genossenschaft Neuenburg-Freiburg vor zwei Monaten in Auftrag gegeben.
Was sagt der Bericht? Die Vorwürfe an Damien Piller seien nicht berechtigt, hiess es am Dienstag an einer Medienkonferenz in Freiburg. Der Bericht ist noch nicht ganz abgeschlossen. Trotzdem hielt der Experte vor den Medien fest, dass keine juristischen Fehler festgestellt worden seien. Damien Piller habe keine illegale Handlung begangen. Zu erwähnen ist, dass der Bericht vom Verwaltungsrat der Migros-Genossenschaft Neuenburg-Freiburg in Auftrag gegeben wurde. Dieser unterstützt Damien Piller.
Warum hat die Migros-Genossenschaft Neuenburg-Freiburg den Bericht in Auftrag gegeben? Sie will ihr eigenes Funktionieren untersuchen. Gleichzeitig geht es darum, die Unschuld ihres Präsidenten Damien Piller zu beweisen. Trotz Strafanzeige der Migros, hat die Staatsanwaltschaft noch keine Strafuntersuchung eröffnet. Dieser Bericht könnte ein Versuch sein, dass keine Strafuntersuchung gegen Damien Piller eingeleitet und sich kein Gericht mit der Sache befasse, wertet SRF-Korrespondent Patrick Mülhauser das Vorgehen der Migros-Genossenschaft Neuenburg-Freiburg.