SVP-Kantonsrat Jürg Messmer begründete den Vorstoss damit, dass die Kinder auf Primarstufe häufig «wenig Lust» auf Französisch hätten. Man wolle das Französisch auch nicht verbannen, sondern lediglich in die Oberstufe verlegen. Auf Primarstufe könne der Kanton Zug Französisch als Wahlfach anbieten.
Wenig Gehör fand der Vorstoss bei der Grünen Kantonsrätin Vroni Straub. Sie wolle nicht, dass «Romands und Deutschschweizer auf Englisch kommunizieren müssen». Von der CVP warnte Laura Dittli davor, dass Zug eine Fremdspracheninsel werden könnte. Im Zeitalter der Harmonisierung der Stundentafeln sei dieser Vorstoss «fehl am Platz».
Regierung muss über die Bücher
Der Vorstoss wurde vom Zuger Kantonsrat überwiesen. Dafür stimmten die SVP und einige Kantonsräte der FDP und CVP. Die Regierung hat nun maximal ein Jahr Zeit, dem Parlament einen Bericht zur Abschaffung des Frühfranzösisch vorzulegen.
Laut Angaben des zuständigen Bildungsdirektors Stephan Schleiss dürfte es im konkreten Fall aber schneller gehen, voraussichtlich nur etwa sechs Monate.
Über eine Abschaffung debattiert aufgrund des vertieften Berichts der Zuger Kantonsrat erneut. Sicher ist das Ende des Frühfranzösisch somit noch lang nicht.