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Streit um Stadion-Name Die Berner Young Boys erhalten ihr Wankdorf zurück

Der alte ist der neue Name: Das «Stade de Suisse» heisst wieder Wankdorf-Stadion. Die YB-Fans freuts.

Das Stadion soll ab der Saison 2020/21 neu Wankdorf heissen. Möglich macht die Namensänderung das internationale Biotechnologie-Unternehmen CSL Behring. Dieses produziert aus Blutplasma Medikamente. YB und CSL Behring haben eine Stadionpartnerschaft über fünf Jahre abgeschlossen, mit der Option, den Vertrag um weitere fünf Jahre zu verlängern. Details zum Vertragsabschluss nannten die beiden Partner nicht.

Bedeutender Wirtschaftsplayer

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In unmittelbarer Nachbarschaft zum Wankdorf-Stadion hat CSL Behring einen seiner Schweizer Standorte, seit 70 Jahren. Das Engagement bei YB sei ein Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort, hiess es an der Medienkonferenz weiter. CSL Behring baut denn auch im Wankdorf-Quartier seine Produktion aus – für rund 250 Millionen Franken. In der Stadt Bern entstehen so 50 neue Arbeitsplätze. CSL Behring beschäftigt in der Schweiz insgesamt 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Mutterhaus, CSL Limited, hat seinen Hauptsitz in Melbourne (Australien).

Wie die beiden Partner am Dienstagmorgen jedoch vor den Medien ausführten, verzichtet CSL Behring beim Stadionnamen darauf genannt zu werden. Stattdessen tritt das Biotech-Unternehmen als Patronatsträger auf. Gemeinsam soll der Standort Bern und das Wankdorf weiterentwickelt werden.

Der Namenswechsel wird seit Jahren von Fanvereinen gefordert. Diese lancierten 2014 gar eine Petition, um den Namen Wankdorf zurückzuerhalten. Über 10'000 Personen haben unterschrieben.

Geschichte und Identifikation

Die Fans sind der Auffassung, dass das Wankdorf-Stadion viel mit der Erfolgsgeschichte und der Identifikation der Fans mit dem Verein zu tun habe. Das alte Stadion Wankdorf wurde 2001 abgerissen.

Der Name «Stade de Suisse» sorgte in Bern von der ersten Minute an für Unmut. 2003 entschied sich die Wankdorf Nationalstadion AG für diese Bezeichnung, weil sie hoffte, so das Stadion international besser vermarkten zu können.

«Das Wunder von Bern» im Wankdorf

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Vor 18 Jahren wurde das alte Stadion Wankdorf gesprengt. Zurück blieb die alte Matchuhr, die auf dem Vorplatz des Stade de Suisse steht. Das alte Wankdorf-Stadion wurde 1954 im Hinblick auf die WM eröffnet - es fasste 64'000 Plätze. Bei dieser WM wurden die Spiele erstmals im Fernsehen übertragen. Im Final-Spiel bezwang Deutschland Ungarn mit 3:2. Der Sieg im Wankdorf ging als «Wunder von Bern» in die Geschichte ein und symbolisierte den Aufbruch einer ganzen Nation nach dem Weltkrieg.

Die Fans liefen Sturm, konnten aber nicht am neuen Namen «Stade de Suisse» rütteln. 2020 haben die YB-Fans ihren Namen Wankdorf also wieder zurück.

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