- Die VBZ erhalten von ihren Mitarbeitern schlechte Noten bei der psychischen Belastung und bei der Work-Life Balance.
- Die VBZ erklären dies mit den unregelmässigen Arbeitszeiten im Schichtbetrieb und dem anspruchsvollen Job als Tramchauffeurin oder Buschauffeur in der Stadt Zürich.
- Abhilfe schaffen sollen attraktivere Arbeitszeiten und ein flexibleres System, um auf die Wünsche der Angestellten Rücksicht zu nehmen.
- Die VBZ wollen zudem enger mit den Gewerkschaften zusammenarbeiten und die psychische Belastung mit einem wissenschaftlichen Projekt in den Griff kriegen.
Fussgänger, die kurz vor dem Tram über die Strasse huschen. Busse, die im Stau stecken bleiben und doch die Fahrzeiten einhalten sollten: Trams und Busse durch Zürich fahren ist eine Herausforderung. Die Chauffeurinnen und Chauffeure fühlen sich denn auch gestresst und sind unzufrieden mit ihrer Work-Life Balance. Das zeigt die Mitarbeiterbefragung der VBZ.
Es wurde zu viel bestraft und zu wenig gelobt.
«Wir nehmen diese Bewertung ernst», sagt Jürg Widmer, Leiter Betriebe der VBZ. Von einem schlechten Klima will er nicht sprechen, aber auch er sieht Handlungsbedarf. So versuchen die VBZ besser auf die Wünsche ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzugehen – etwa bei der Dienstplanung. Zudem wurden unbeliebte Dienste mit langen Pausen (bis zu fünf Stunden) reduziert. Auch bei «kleinen» Unstimmigkeiten zeigt sich der Betriebschef diskussionsbereit. Er hat zum Beispiel die kurzen Hosen im Sommer wieder erlaubt.
Wir haben den Hebel zu stark angezogen - nun aber korrigiert.
Und er gibt auch Fehler zu: «Wir waren zwischenzeitlich zu streng.» Das sei korrigiert worden. In einer wissenschaftlichen Studie sollen ausserdem Massnahmen erarbeitet werden, die bei der Bewältigung der Belastung helfen.
«Die Massnahmen gehen in die richtige Richtung», findet Gewerkschafter Duri Beer (VPOD). Er begrüsst auch die Absicht, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Ob sich die VBZ und die Gewerkschaften über die Massnahmen einig werden, ist allerdings noch offen.