Zum Inhalt springen

Stromausfall als Denkanstoss Wenn Rafzer Sekschüler im Dunkeln sitzen

Am Morgen früh ist es im Rafzer Sekundarschulhaus zappenduster. Der Strom ist weg, die Storen sind unten. Auf den Schülerpulten flackern Kerzen. Es gibt kein Internet und keine Möglichkeit, das Handy aufzuladen. Eigentlich ein Horror-Szenario für die Jugendlichen, die im Dunkeln sitzen. Zu allem Überfluss zieht die Lehrerin auch noch den Mathe-Test durch. Bei Kerzenschein.

Ich muss mein Handy aufladen können.
Sekschülerin aus Rafz

Anstatt zu maulen, ziehen die Schülerinnen und Schüler mit. «Es ist cool», sagt ein Mädchen, «es herrscht eine völlig andere Stimmung für die Prüfung.» Für ihn sei es kein Problem, ein paar Tage ohne Strom zu leben, verkündet ein Bub recht vollmundig. Ein Mädchen sieht es anders: «Ich könnte nicht ohne Strom leben.» Sie will das Handy aufladen können.

Rafzer Schüler lösen bei Kerzenschein einen Mathetest
Legende: Nicht so romantisch, wie es aussieht: Nur mit Kerzenlicht arbeiten, strengt die Augen an. SRF

Der Stromausfall soll den Schülerinnen und Schülern vor Augen führen, wie wichtig Strom im Alltag ist. Die Schule organisierte den stromlosen Tag zusammen mit der Klimaschutz-Organisation «myblueplanet». «Es geht vor allem um die Sensibilisierung», sagt die Kommunikationsleiterin Anna-Maria Leo. «Um mal zu merken, in welchen Bereichen wir im Alltag Strom brauchen.» Man sei sehr abhängig vom Strom, Schüler und Lehrer sollen sich dessen bewusst werden und es ganz bewusst erleben.

Wie funktioniert tägliches Leben ohne Strom – eine Frage, die man sich heute nicht oft stellen muss.
Autor: Anna-Maria Leo Kommunikationsleiterin «myblueplanet»

Mit einem Tag sei es natürlich nicht gemacht. Aber, sagt Anna-Maria Leo, es sei ein Denkanstoss und führe zu Diskussionen, auch zu Hause und in der Gemeinde: «Es ist wie so ein kleiner Funke, der dann weitergeht.»

Die Sekundarschule Rafz als «Klimaschule»

Box aufklappen Box zuklappen

Der Sekundarschule Rafz liegt das Klima am Herzen. Sie macht mit beim Programm «Klimaschule» von «myblueplanet», einem Bildungs- und Klimaschutzprogramm für Schulen. Im Sommer erhält die Schule eine Solar-Anlage aufs Dach. In den Klassen wird über Mobilität und Ernährung gesprochen. Konkret zum Beispiel über Foodwaste und die damit einhergehende Verschwendung von Energie und Ressourcen.

Meistgelesene Artikel