SRF News: Klaus Ammann, wie kommt es, dass die Axpo in einem Jahr einen Milliarden-Verlust schreibt und im nächsten einen Gewinn?
SRF-Wirtschaftsredaktor Klaus Ammann: Dies hat vor allem mit den Strompreisen zu tun, welche in den letzten Jahren konstant gesunken sind. Nun haben sie die Talsohle erreicht. Wegen den tiefen Strompreisen musste die Axpo den Wert ihrer Kraftwerke nach unten anpassen. Diese Wertberichtigungen zogen die Bilanzen der Axpo ins Minus. Dieses Jahr muss nun nicht mit einer solchen Wertberichtigung gerechnet werden. Deshalb rechnet die Axpo seit Jahren wieder einmal mit einem kleinen Gewinn.
Seit Jahren heisst es, dass mit Wasserkraft kein Gewinn mehr gemacht werden kann. Beispielsweise beim Staudamm Linth-Limmern im Kanton Glarus musste die Axpo ihre Erwartungen zurücknehmen. Heisst diese Meldung, dass dies nicht stimmt oder die Wasserkraft gar wieder rendiert?
Von rentabel würde ich nicht sprechen. Die Axpo sagt ihre Wasserkraftwerke insbesondere Linth-Limmern brauchen höhere Strompreise als heute. In fünf bis sechs Jahren soll es besser aussehen. Die Axpo fordert im Moment noch die Unterstützung der Politik, sprich dass die Wasserzinsen je nachdem gesenkt werden können.
Letztes Jahr kündigte die Axpo einen Firmenumbruch an. Eine externe Firma, die Axpo Solutions sollte gegründet werden. In ihr wollte die Axpo die gewinnbringenden Bereiche zusammenfassen. Dafür ging man auf Investorensuche. Nun heisst es in der Mitteilung, dass doch keine Investoren gesucht werden.
Die Axpo brauche nun kein fremdes Geld. Den Umbau wolle man aber vorantreiben, weil gewisse Dinge unsicher sind. So ist man bei den Wasserzinsen von der Politik abhängig, abhängig von den Strompreisen. Deshalb will man die gesunden von den kränkeren Bereichen trennen. Was mit den kränkeren Teilen, den Akws passiert, darüber wurde heute nichts gesagt.
Was bedeutet dies für die Kantone, welche Aktionäre sind?
Die Kantone können in Zukunft wieder mit Dividenden rechnen. Unklar bleibt aber, was mit den Atomkraftwerken passiert und da werden früher oder später die Eigner, sprich die Kantone gefragt sein.