Eine neue Studie des Schweizerischen Wasserwirtschaftsverbandes (SWV) zeigt: Die Produktionsverluste der Wasserwerke sind wegen der vorgeschriebenen Restwassermenge massiv höher als bisher angenommen. Deshalb fordert der Verband eine Aufweichung des Gesetzes. Der SWV-Präsident, SVP-Nationalrat Albert Rösti, will im Nationalrat einen entsprechenden Vorstoss einreichen, wie der Verband in einer Mitteilung schreibt.
Unterstützung aus Graubünden
Die Bündner Regierung steht hinter diesem Begehren. Auf Anfrage von Radio SRF sagt Regierungsrat Mario Cavigelli, dass die Wasserkraft in Graubünden eine wichtige wirtschaftliche Rolle spiele. Die Regierung – und auch er persönlich- unterstützen deshalb die Forderungen des SWV. Der Bund müsse künftig in Sachen Restwassermenge das Gesetz zugunsten der Wasserwerke auslegen. Nur so könnten auch die Ziele der Energiestrategie 2050 erreicht werden.
Umweltverbände wehren sich
Die Umweltverbände fühlen sich von den Forderungen vor den Kopf gestossen. Anita Mazzetta vom WWF Graubünden sagt, sie habe für diese Forderungen überhaupt kein Verständnis. Die Ziele der Energiestrategie 2050 könnten auch ohne diese neuen SWV-Forderungen erreicht werden. Der Verband betreibe nur Angstmacherei. Es dürfe nicht sein, dass jetzt wieder Bäche und Flüsse trockengelegt werden, nur damit die Wasserkraft mehr Strom produzieren könne.