Ein Vierzimmerhaushalt mit Elektroherd und Boiler in der Stadt Thun bezahlt im nächsten Jahr 17 Franken weniger für den Strom als im Vorjahr. In der Stadt Bern hingegen steigt der Preis für einen Haushalt mit einem gleich grossen Verbrauch um 26 Franken.
Auch Energie Service Biel erhöht den Strompreis 2020 für Privatkunden um durchschnittlich sechs Prozent. Kundinnen und Kunden der BKW, des grössten Energieversorgers im Kanton Bern, zahlen im kommenden Jahr leicht weniger für den Strom.
Individuelle Merkmale der Unternehmen
Weshalb diese Unterschiede? «Die Preisentwicklung hängt von individuellen Merkmalen der Elektrizitätsunternehmen ab», sagt Sandro Pfammatter, Mediensprecher des Verbands Schweizer Elektrizitätsunternehmen.
Entscheidend sei der Anteil an Strom, den ein Unternehmen selber produziert, und der Anteil an importiertem Strom. «Importierter Strom kann sehr günstig sein, beispielsweise Windstrom aus Deutschland. Eigenproduzierter Strom aus Wasserkraft ist hingegen teurer», so Pfammatter. Eine Rolle spielt auch, ob ein Stromunternehmen hohe Investitionen gemacht hat.
Der Preis einer Pizza
Ein durchschnittlicher Vierpersonenhaushalt in der Schweiz bezahlte 2019 jährlich rund 1000 Franken für den Strom. Für 2020 rechnet der Verband der Schweizerischen Elektrizitätswerke mit einem Anstieg von rund 2,5 Prozent. «Das entpricht also etwa dem Preis einer Pizza», so Pfammatter.