Die Prüfung: 28 involvierte Gemeinden in drei Ländern, eine Fläche von mehr als 1000 Quadratkilometer und 75'000 Einwohnerinnen und Einwohner - dies sind die Eckwerte des angedachten Naturparks Rätikon. Der Anstoss für einen Naturpark über die Landesgrenzen hinweg kam 2016 aus dem Prättigau. Nun wurde die Vision im Auftrag der Involvierten auf ihre Machbarkeit geprüft. Die Studien wurden von der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaft gemacht, unter der Leitung von Stefan Forster.
Das Fazit: Die Studie kommt zum Schluss, dass die Machbarkeit für einen internationalen Naturpark gegeben ist. Die Voraussetzungen seien ideal, sagt dazu Stefan Forster. In allen drei Ländern gebe es Auen- und Waldgebiete von sehr hohem Wert. Weiter sei der kulturelle Hintergrund der drei Gebiete sehr ähnlich, alles seien Walsergebiete. Ein internationaler Naturpark würde der ganzen Region Chancen für die weitere Entwicklung bieten.
Die Hürden: Während der internationale Charakter des Projekts mehrfach in der Studie als Chance dargestellt wird, werden auch kritische Aspekte angesprochen. Ein Dreiländer-Naturpark bringe auch rechtliche, organisatorische und finanzielle Herausforderungen mit sich. Die Regelungen, welche für Naturpärke gelten, sind je nach Land unterschiedlich. Im Fürstentum Liechtenstein beispielsweise gibt es bis jetzt keine gesetzlichen Grundlagen für die Errichtung von Naturpärken, diese müssten geschaffen werden.
Das Vorgehen: In den drei beteiligten Ländern soll nun entschieden werden, ob man weitermachen oder aufhören soll. Erhält das Projekt grünes Licht, wird der Managementplan für den Park erarbeitet. Im Plan werden beispielsweise Details zu konkreten Projekten, der Finanzierung und der Organisation geklärt. Später sind noch Entscheide der Bevölkerung nötig. Nach einer Aufbauphase könnte der Naturpark Rätikon 2025 den Betrieb aufnehmen.