Bund, Kanton Bern und Stadt Bern haben vereinbart, in der Stadt Bern eine Alternative zu suchen. Sie haben am Mittwoch entschieden, für diese Suche eine gemeinsame Arbeitsgruppe einzusetzen, wie das Staatssekretariat für Migration mitteilte.
Die Bevölkerung der Stadt Bern ist sehr solidarisch.
Warum bietet die Stadt Bern Hand? Gemeinderätin Franziska Teuscher findet, eine Stadt sei ein guter Standort für ein Bundesasylzentrum. Bern habe mit den Durchgangszentren viel Erfahrung und die Bevölkerung sei solidarisch und offen dafür, dass die Stadt Asylsuchende aufnehme. «Ich gehe davon aus, dass auch ein Bundesasylzentrum in der Stadt Bern auf Akzeptanz stossen wird.»
Wo das Zentrum stehen könnte, ist noch nicht klar. Sicher nicht im ehemaligen Zieglerspital, sagt Franziska Teuscher. Dort ist derzeit ein befristetes Asylzentrum eingerichtet. Beim Kasernenareal im Breitenrainquartier werde man mit Bund und Kanton abklären, ob es eine Option sei.
Sie gehe davon aus, dass bei einer systematischen Suche auch noch andere mögliche Standorte gefunden werden können, sagt die Berner Gemeinderätin Teuscher.
Lyss ist noch nicht aus dem Rennen
Sollte in der Stadt Bern ein Bundesasylzentrum als Alternative zu Lyss entstehen, würde der Kanton der Stadt Bern für ihre besonderen Aufgaben im Asylbereich speziell entgegenkommen.
Bis in Bern ein Standort gefunden ist, verbleibt das Lysser Kasernen- respektive Waffenplatzareal im Sachplan Asyl des Bundes als Standort für ein Bundesasylzentrum. Lyss wehrt sich mit Händen und Füssen und fürchtet, bei einem Scheitern der Pläne in Bärn wäre Lyss wieder im Rennen.
Das zweite Bundesasylzentrum in der Asylregion Bern entsteht auf dem Gelände des bestehenden Asylzentrums Kappelen am Ortsrand von Lyss.