Neun von zehn Flugzeugen fliegen den Basler Flughafen von Norden her an. Von Süden wird nur gelandet, wenn der Wind nicht stimmt. Im letzten Jahr lag die Quote der Südanflüge bei 10,3 Prozent. Zu viel, sagt Madeleine Göschke, Präsidentin des Schutzverbands um den Flughafen Basel-Mulhouse.
Die Flugzeuge flögen tief über ein dicht besiedeltes Gebiet. «Nun ist es eindeutig: Die Grenze ist überschritten. Es muss analysiert werden und es müssen Massnahmen ergriffen werden.» Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BaZl) in Bern und die Luftfahrtbehörde in Frankreich müssten jetzt handeln – das erwarteten die Anwohner des Flughafens, betont Göschke.
Nun ist es eindeutig: Die Grenze ist überschritten.
Tatsächlich haben die beiden Luftfahrtbehörden Ende Februar ein Treffen geplant, wie BaZl-Sprecher Urs Holderegger sagt. Sie wollten in erster Linie prüfen, ob in Basel-Mulhouse im letzten Jahr korrekt geflogen und beispielsweise der Flugbetrieb bei einem Windwechsel schnell genug von Süd- auf Nordlandung umgestellt worden sei. Allenfalls gebe es hier etwas zu verbessern, ohne die Sicherheit zu gefährden, so Holderegger weiter.
Der Wind bestimmt
Konkrete Massnahmen, um die Südanflugquote zu verringern, seien jedoch schwierig zu ergreifen, obwohl dies das Abkommen zwischen der schweizerischen und der französischen Luftfahrtbehörde klar fordert. Beim Landen sei man vom Wind abhängig, gibt Holderegger zu Bedenken. Den könne man nicht ändern.
Wenn man diese Grenzwerte nicht hätte, bestünde die Gefahr, dass plötzlich noch mehr von Süden gelandet würde.
Dennoch hält er das Abkommen mit dem Grenzwert von zehn Prozent für sinnvoll. «Wenn man diese Grenzwerte nicht hätte, bestünde die Gefahr, dass plötzlich noch mehr von Süden gelandet würde.»
Damit will sich Göschke allerdings nicht zufrieden geben. Der Flughafen solle prüfen, ob nicht schneller von Süd- auf Nordlandung umgestellt werden könne, wenn der Wind dreht. Ausserdem fordert sie, dass erst bei höheren Windgeschwindigkeiten von Süden gelandet wird. Handelten die beiden Luftfahrtbehörden jetzt nicht, müssten die Regierungen von Basel-Stadt und Baselland Druck machen.