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Südumfahrung Küssnacht offen Küssnacht hofft auf mehr Ruhe - aber dennoch genügend Kunden

Der Tunnel der Südumfahrung von Küssnacht SZ ist am Donnerstag offiziell eröffnet worden – er ist das Herzstück der 1200 Meter langen Umfahrungsstrasse. Die Bauarbeiten wurden von geologischen Problemen und einem mehrmonatigen Baustopp belastet . Der oberirdische Teil der Südumfahrung ist seit Ende 2018 in Betrieb. Die Kosten belaufen sich auf knapp 130 Millionen Franken, wegen der technischen Schwierigkeiten vier Millionen mehr als ursprünglich geplant.

Wir hoffen, dass es ruhiger wird, aber dass wir deswegen nicht unsere Gäste verlieren.
Autor: Wirt im Zentrum von Küssnacht

Die Südumfahrung soll dafür sorgen, dass weniger Durchgangsverkehr durch das Dorfzentrum fährt. Viele Leute in Küssnacht freuen sich auf die Entlastung, aber es sind auch skeptische Stimmen zu hören. Sie befürchten, dass das Gewerbe und die Gastronomie wegen der Umfahrungsstrasse einen Rückgang an Kundschaft spüren könnte. «Wir hatten hier lange ein Verkehrschaos und hoffen jetzt, dass es ruhiger wird», sagt beispielsweise der Chef eines Kaffees in der Nähe des Hauptplatzes, «aber wir hoffen auch, dass wir nicht Gäste verlieren, weil sie weniger ins Dorf hineinfahren.»

Auto in einem Kreisel, historische Häuser im Hintergrund.
Legende: Die Hoffnung auf weniger Lärm: Der Durchgangsverkehr soll nicht mehr durchs Dorfzentrum fahren. SRF

Der Küssnachter Bezirksammann Armin Tresch freut sich, dass mit der Eröffnung der gesamten Südumfahrung ein jahrzehntelanger Traum in Erfüllung gehe. Das Dorfzentrum werde vom Durchgangsverkehr entlastet und die Lebensqualität verbessert. Geplant ist, dass in den nächsten Jahren das Dorfzentrum baulich aufgewertet wird, unter anderem mit einer Tempo-30-Zone und der Pflanzung von Bäumen.

Erwartet wird, dass der Tunnel täglich von 14'000 Fahrzeugen benutzt wird. Das soll einen Rückgang von zwei Dritteln des Durchgangsverkehrs ausmachen.

Die Vorgeschichte des 130-Millionen-Projektes

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Ein erster Planungskredit für eine Südumfahrung wurde 2007 von den Stimmberechtigten in Küssnacht abgelehnt. Ein Jahr später klappte es, 2012 hiessen die Küssnachterinnen und Küssnachter den Baukredit von 126 Millionen Franken gut. Im Sommer 2015 wurde mit den Bauarbeiten für die 1,2 Kilometer lange Südumfahrung begonnen, zu der auch der 500 Meter lange Tunnel Burg gehört.

Der grosse Teil des Tunnels wurde bergmännisch erstellt. Und hier gab es 2017 Probleme: Im Juli trat Wasser ein, im September führte Sand dazu, dass sich an der Oberfläche ein mehrere Meter tiefer Trichter bildete. Die Tunnelarbeiten mussten für fünf Monate gestoppt werden.

Die Inbetriebnahme der Südumfahrung wurde wegen der geologischen Probleme von Ende 2019 in den Herbst 2020 verschoben. Die durch die geologischen Unwegsamkeiten verursachten Mehrkosten seien durch eine günstige Vergabe und Reserven aufgefangen worden, teilte der Kanton Schwyz mit. Der Baukredit dürfte aber um 3 Prozent oder 4 Millionen Franken überschritten werden.

Eigentlich hätte die Einweihung des Tunnels mit einem grossen Fest gefeiert werden sollen. Wegen der Coronapandemie gab es am Donnerstag aber nur eine Feier in einem kleinen Rahmen.

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