Vanja Pakaski surft oft auf künstlichen Surfwelle in Bremgarten. Sie war auch schon als Profisurferin unterwegs. Erlernt hat sie die Sportart genau hier, beim «Honeggerwehr» in Bremgarten. Das ist ein ehemaliges Wehr, das das Wasser der Reuss früher in eine Baumwollspinnerei umgeleitet hat. Die Textilindustrie am Fluss ist Geschichte, aber noch heute erzeugt das Wehr eine künstliche Welle im Fluss. Sehr zur Freude der Surfer. Sie kommen täglich in Scharen hierher, aus der ganzen Schweiz.
«Kajakfahrer haben das Surfen damals in der Welle entdeckt. Langsam kamen die Surfer hinzu. Unterdessen ist es eine richtige Szene», sagt Vanja Pakaski. Für eine schöne Welle braucht es genügend Wasser im Fluss. Das ist momentan der Fall. Auf beiden Seiten der Welle warten Surfer auf den Einstieg ins Wasser. «Das muss man üben. Man gleitet in die Welle rein und bleibt vom Rückstoss dann in der Welle hängen», erklärt Vanja Pakaski das Phänomen für Laien.
Vor Ort wird rasch klar: Einfach ist der Einstieg in die Welle nicht. Anfänger gelangen zwar in die Welle, werden aber von der Strömung abgetrieben und müssen zurückschwimmen. Dann heisst es: Bitte wieder hinten anstellen. «Man muss den Punkt spüren, wann man aufstehen kann. Und man muss spüren, wie viel Druck auf das hintere Bein nötig ist, damit man in der Welle drin bleibt», erklärte Vanja Pakaski.
Manchmal machen wir auch einen Weihnachtssurf.
Die Surfer in Bremgarten wechseln sich ab. Wenn die Surfer am Rand auf ihre Bretter klopfen, dann wird es Zeit für den Surfer in der Reuss, die Welle anderen zu überlassen. Vanja Pakaski kennt die Regeln und ist im Sommer sehr oft hier. Dann wohnt sie nämlich auf dem Campingplatz, der sich in der Nähe der Welle befindet. Wilde Partys seien dort eher selten: «Die Surfer sind zum surfen hier. Die stehen auch mal um 6 Uhr schon auf der Matte», so Pakaski. Viele gingen vor der Arbeit noch surfen, oder auch bei kühlen Temperaturen. «Dann machen wir einen Weihnachtssurf», erklärt die Sportlerin.
Gerade weil das Interesse an künstlichen Surf-Wellen steigt, hofft die Surfszene auf weitere Möglichkeiten. Zu den bestehenden Wellen in Bremgarten, Thun oder Basel soll es Alternativen geben, hoffen sie. Es seien künstliche Wellenparks in Planung, sagt Surferin Pakaski. Die Welle im Fluss sei aber natürlich anders als Wellen im Meer: «Die Welle in Bremgarten ist immer gleich, sie ist beständig. Im Meer ändert der Untergrund, die Wellenhöhe, die Naturgewalt ist höher und spannender». Bremgarten sei ein guter Spielplatz um zu üben.