«Das hat alle Erwartungen übertroffen. Der Klang ist sensationell», sagt Christer Løvold nach der Probe. Zum ersten Mal haben sich am Samstag in Aarau seine «Swiss Gospel Singers» getroffen und zusammen geübt.
Der neue Chor besteht aus 100 Sängerinnen und Sängern aus der ganzen Schweiz. Die meisten kommen aus Basel und Zürich und singen bereits in anderen Gospel-Chören, die Løvold leitet. Ihr gemeinsames Ziel: Ein Auftritt mit den «Swiss Gospel Singers» in der Carnegie Hall in New York nächsten Juni.
Die Einladung, in der legendären Konzerthalle ein Konzert zu geben, hat Chor-Leiter Christer Løvold vom amerikanischen Komponisten Jonathan Griffith erhalten. 100 Sängerinnen und Sänger benötigt er, damit das Abenteuer überhaupt finanzierbar ist. Der Chor muss seinen Auftritt in der Carnegie Hall nämlich selber bezahlen.
Kräftige Stimmen, wenig Bewegung
Gospel ist nicht typisch schweizerisch und Schweizer sind eher zurückhaltend. Können die Sänger überhaupt aus sich herauskommen, wie das der Gospel verlangt? «Wir machen keine Bewegungen, die nicht zu uns passen, und wir versuchen auch nicht mit farbigen Chor-Kappen aufzufallen», sagt Løvold: «Aber bei den Stimmen ist nichts von einer Zurückhaltung zu spüren, da blüht der Chor auf.»
Ob die Schweizer Art, Gospel zu singen, in New York ankommt, wird sich am 9. Juni 2019 zeigen. Nach dem Debut-Konzert wollen die «Swiss Gospel Singers» dann zu einer Grösse in der hiesigen Musikszene werden.
Er wolle mit dem Chor eine neue Gospel-Ära in der Schweiz einläuten, sagt der gebürtige Norwerger Christer Løvold, der seit 22 Jahren in der Schweiz lebt: «Viele Gospelchöre nehmen sich zurück zugunsten eines Solisten, der im Vordergrund steht. Oder es gibt Chöre, in denen jeder ein Solist ist und ein eigenes Mikrofon hat. Ich hingegen möchte einen grossen Chor, der Chor sein darf und die Hauptperson ist.»